Durch die Tiefgarage gehen wir zum Auto. Zu Hause fährt sie ganz dicht an meine Haustür, aber auch anders hätte uns niemand sehen können, weil niemand nebenan wohnt. Noch immer habe ich keinen Schlüssel und so warte ich, dass sie mir aufschließt. Pfui, es stinkt hier wie in einer Kneipe, der kalte Rauch ist ekelhaft. So habe ich die Wohnung bestimmt nicht hinterlassen. Als ich in die Küche komme, sitzt Pieti mit dem Weinglas da, der Tisch voller gefüllter Aschenbecher und außer Hunger habe ich entsetzliche Wut.
Weshalb ist er nicht gekommen und hat mich abgeholt und weshalb sieht er so schrecklich blass aus? Mama meint, dass er jetzt ihren Trost braucht, weil der Schreck für ihn einfach zu groß war. Wenn ich nun endlich wieder zu Hause wäre, dann hätte ich ja Zeit zum aufräumen. Pieti sagt, ich wäre eine Mörderin, ich hätte versucht, mein Kind zu töten und wäre es nicht wert, dass ich überhaupt noch lebe.
Zum ersten Mal traue ich mich etwas zu machen, was ich vorher niemals gewagt habe, ich schmiss die beiden einfach raus. Das ist meine Wohnung und ich will sie einfach nicht mehr sehen. Sie sollen mich in Ruhe lassen und endlich gehen. Die beiden erklären mich für verrückt und sagen, dass mir sowieso nicht mehr zu helfen ist.
Ich räume auf und dann ist mir nach einer Zigarette. In der vergangenen Zeit habe ich mich bemüht, gesund zu leben und habe kaum geraucht, aber jetzt ist mir danach und es ist nicht eine einzige Schachtel zu finden, Pieti hat sie aufgeraucht. Ich will zum Automaten und suche nach Kleingeld doch mein Portmonee ist leer, bis auf den letzten Pfennig ausgeräumt. Ob Pieti gedacht hat, ich wäre nicht zurückgekommen?
Vom schönsten aller meiner Düfte ist die Flasche noch halb voll. Traumverloren genieße ich ein herrliches Schaumbad. Essen mag ich danach nichts mehr und bevor ich ins Bett gehe, trinke ich meinen eisgekühlten Pfirsichsaft. Herrlich, fruchtig, saftig, süß erweckt er meine Sinne und ich freue mich auf den nächsten Tag, auch wenn es nur ein Montag ist.
Drei Mal war ich noch bei einer Psychologin, dann schickt sie mich zurück in ein normales Leben. Ich soll lernen, auch mal Nein zu sagen und wenn mir einmal etwas gar nicht passt, dann soll ich einfach aufstehen und weggehen. Ich bin wieder an dem Punkt angelangt an dem ich genau das mache, wozu …
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
3379 Leser seit 1. Jan. 2024 für diesen Abschnitt
Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!