Zum ersten Mal traue ich mich etwas zu machen, was ich vorher niemals gewagt habe, ich schmiss die beiden einfach raus. Das ist meine Wohnung und ich will sie einfach nicht mehr sehen. Sie sollen mich in Ruhe lassen und endlich gehen. Die beiden erklären mich für verrückt und sagen, dass mir sowieso nicht mehr zu helfen ist.
Ich räume auf und dann ist mir nach einer Zigarette. In der vergangenen Zeit habe ich mich bemüht, gesund zu leben und habe kaum geraucht, aber jetzt ist mir danach und es ist nicht eine einzige Schachtel zu finden, Pieti hat sie aufgeraucht. Ich will zum Automaten und suche nach Kleingeld doch mein Portmonee ist leer, bis auf den letzten Pfennig ausgeräumt. Ob Pieti gedacht hat, ich wäre nicht zurückgekommen?
Vom schönsten aller meiner Düfte ist die Flasche noch halb voll. Traumverloren genieße ich ein herrliches Schaumbad. Essen mag ich danach nichts mehr und bevor ich ins Bett gehe, trinke ich meinen eisgekühlten Pfirsichsaft. Herrlich, fruchtig, saftig, süß erweckt er meine Sinne und ich freue mich auf den nächsten Tag, auch wenn es nur ein Montag ist.
Drei Mal war ich noch bei einer Psychologin, dann schickt sie mich zurück in ein normales Leben. Ich soll lernen, auch mal Nein zu sagen und wenn mir einmal etwas gar nicht passt, dann soll ich einfach aufstehen und weggehen. Ich bin wieder an dem Punkt angelangt an dem ich genau das mache, wozu sie mir geraten hat. Ich bin wieder da und möchte einfach nur leben.
Die Angst vorm Leben und auch die Sorge, wie sich die manisch-depressive Schizophrenie von Pieti auf mein Kind auswirkt ist vorbei. Sie sagte, dass Spermien doch nichts dazu können und dass eine Störung des Empfindens nicht vererbbar ist. Sie war sich sicher nicht bewusst, dass sie mit diesen wenigen Worten die Sonne in mein Leben zurückgebracht hat. Sie hätte zu gerne gehabt, dass Pieti zur Beratung mitgekommen wäre, doch davon wollte er nichts wissen. Er betrachtete es als albernen Quatsch und glaubt, dass er der einzige auf der Welt ist, der noch normal empfinden kann. Dabei ist das Einzige, was er klar empfindet, wenn sein Ei zu hart gekocht ist oder wenn er bei seinem Morgentoast mit Seranoschinken die Tabascosoße vermisst. Darüber hinaus merkt er gar nichts mehr. …
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