Auf allen Bildern, die durch Pietis Pinsel entstanden, prangt mittlerweile der große rote Punkt, der den Verkauf bestätigt. Aber Pieti ist trotzdem unausstehlich und kläfft herum, dass die Käufer sein Geschmiere nicht wert sind. Der große Mann mit dem silbergrauen Bart hat ihn ganz böse angesehen und gemeint „Mensch sei doch froh, dass Du die Schmierereien los bist, dann kannst Du wenigstens Deinen Sohn ernähren.“ Pieti machte nur ein genervtes Gesicht und ging auf seinen Spruch nicht ein. Auf der Rückfahrt schüttet es immer noch wie aus Kübeln und ich traue mich nicht, auch nur ein Wort zu sagen.
Plötzlich fängt Pieti an zu reden und fragt, was das mit dem Spruch sollte und überhaupt wäre ich in der letzten Zeit reichlich komisch, und dann das hochgeschlossene Kleid, manchmal könnte er wirklich annehmen, dass ich schwanger bin. Ich war nicht in der Lage, auch nur ein Wort zu erwidern, er war mir so entsetzlich fern und was hatte er überhaupt mit meinem Sohn zu tun? Während er das Auto noch in die Garage fährt, gehe ich schon in die Wohnung und schlüpfe aus der Abscheulichkeit des Kleides. Morgen werde ich es verschenken, schade um den hohen Preis und die Stiefel gebe ich obendrauf. Ich hoffe, dass es jemand nimmt, denn wenn Mama schon mal sagt, dass es schön ist, dann kann ich sicher sein, dass es abscheulich ist.
Ohne Pietis Meckereien fehlt mir fast schon etwas. Er sitzt schon bei der zweiten Flasche Wein als er mich fragt, ob ich ihm denn nichts zu sagen habe, er meint, die Andeutungen des Herrn Kollegen kämen doch nicht so einfach von ungefähr und wenn ich ein Kind bekäme, dann müsste er es doch wohl zuerst erfahren. Als er sein Glas zum x-ten Mal wieder mit Rotwein füllt, blickt er mich wütend an und fragt, ob er denn auch der Vater ist. Ich habe ihm wortlos das Glas aus der Hand genommen und ihm den blutroten Inhalt ins Gesicht gekippt. Die weiß gestrichene Wand und meine Bluse haben dabei leider mehr abbekommen, als seine blöde Visage. Dann habe ich ihn einfach sitzen lassen und mich mit meinem ungeborenen Sohn in mein großes, kuscheliges Bett gelegt.
Bis in den weiten Morgen haben wir geschlafen und erst die mittägliche Wintersonne und ein merkwürdiger Geruch haben uns aufgeweckt. Als ich in die Küche komme, glaube ich meinen Augen nicht zu trauen. Die Eckbank, Tisch und Stühle, der Teppichboden …
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