Geschrieben mit einem roten Stift steht dahinter: In vielen hellen Vollmondnächten habe ich Pietis Schritte im Schlaf gehört. Mit seiner Mikrofonstimme fragt er immer nur, wie es dem Winzling geht. Meistens hat er mich gelobt und war zufrieden und ging dann wieder weg. Einmal war es mir zuviel, ich habe mit ihm geschimpft, er soll mich doch bitte in Ruhe lassen, ich hätte jetzt ein neues Leben. Als ich erwachte, habe ich geweint und mein Mann hat mich getröstet, er meinte, ich hätte einen schlimmen Traum gehabt und müsste keine Angst haben, er wäre ja bei mir. Ich traue mich nicht, ihm davon zu erzählen weil ich mir sicher bin, es würde ihn vielleicht kränken. Danach ist Pieti in meinen Träumen nie wieder bei mir gewesen und kurz darauf habe ich erfahren, dass er gestorben ist
Ich darf gar nicht an die Verträge denken, die ich für Pieti und für die Männer mit den zwei anderen Namen unterschrieben habe, auch wenn er weg ist, meine Unterschrift steht darunter. Was habe ich mir nur dabei gedacht, als ich das alles unterschrieben habe. Mein Winzling fiept noch immer nicht und ich gehe in mein Büro, um dringende Telefonate zu erledigen.
Ich hatte Glück, es war ganz leicht, für Pieti heute Abend Ersatz zu bekommen. Danach rufe ich die Agentur an um ihnen mitzuteilen, dass Pieti eine Magenschleimhautentzündung hat und mit schmerzhaften Krämpfen im Bett liegt. Sein Arzt würde befürchten, dass es mindestens bis zum Jahresende dauern wird. Natürlich freut man sich am anderen Ende der Leitung nicht unbedingt, gerade um diese Zeit, trotzdem wünscht man gute Besserung und würde alles in die Wege leiten, um für die nächsten Tage weiterhin Ersatz für ihn zu bekommen. Die dadurch entstehenden Kosten würde man natürlich in Rechnung stellen. Wenn nichts weiter auf …
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