Wie gut ich aussehe, toll und braungebrannt und bla, bla, bla, die ganze Fahrt nur Süßholzraspeln von Manfred. Montag ist der Notartermin um sechszehn Uhr und er bat mich, unbedingt pünktlich zu sein. So nett war er doch früher nicht, da war er immer sehr diktatorisch. Er fragte tatsächlich, ob ich nicht doch bleiben will. Ich habe ihn nur streng von der Seite angesehen und dann hat er endlich seine Klappe gehalten. Zu Hause hat er mir noch die Koffer ins Haus getragen, bevor er dann endlich abgezischt ist. Zurzeit schläft er in seinem Büro. Als ich dann das Chaos im Haus sah, dachte ich nur, dass es auch gut so ist. Meine Nachbarin hatte vor meiner Abreise alles duftend frisch gemacht und Egon schnurrte mit meinen Vogelkindern im Sonnenlicht auf der Fensterbank. Jetzt liegen in der Küche lose Kacheln auf der Bank, im Bad fehlt ein Handtuchhalter, der andere ist zerbrochen und außerdem ist nur noch ein Zahnputzbecher da. Das teure Duschgel ist so gut wie leer und in meiner Bürste hängen fremde Haare. Mein Bett hatte ich vor meiner Abreise frisch bezogen und in meinem Nachtschrank sieht es aus wie Kraut und Rüben, aber es fehlt nichts von meinem Schmuck. Ich bin wütend und ärgerlich. Wer hatte sich hier bloß während meiner Abwesenheit eingenistet? Noch ist es mein Zuhause.
In meinem Kleiderschrank ist nichts mehr wie es war. Fein säuberlich in Reih und Glied hing jedes Stück an seinem Platz und jetzt hängt alles kreuz und quer. Immer hänge ich die Bügelöffnung nach hinten auf die Stange und außen rechts hänge ich die leeren Bügel auf. Die Wäschestapel lagen wie Sodom und Gomorrah und auf meiner teuren schwarzen Lack-Ausgehtasche sind dicke speckige Fingerabdrücke. Die Handtücher im Bad riechen ekelig und in der Toilette liegen zwei Filterkippen. …
...war OK - weiter lesen ►
...sollte überarbeitet werden - weiter lesen ►
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
1379 Leser seit 1. Jan. 2025 für diesen Abschnitt
Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!