Frühmorgens rief Pieti an und freute sich darauf, dass sie am Mittwoch kommt und schon waren ihre Ängste wieder vergessen. „Was wäre wenn“, hat sie mich gefragt, „was ist, wenn er nicht am Airport ist?“ Als ich ihr sagte: „Dann nimmst Du dir einfach ein Hotel und bist in vier Wochen wieder hier“ hat sie gelacht.
Morgen Mittag geht die Maschine. Manfred hat viel mit ihr zu besprechen und er bietet ihr an, sie hinzufahren und auch wieder abzuholen. Wie ein guter Freund trägt er ihr Gepäck und winkt ihr hinterher, er will es immer noch nicht glauben, dass Elsa einfach alles liegen lässt.
Fünf Stunden Flug, schreibt Elsa. Zeit, die letzten Tage aufzuschreiben aber sie lässt es dann doch wieder sein.
Der große Flieger ist mit fünf Passagieren besetzt. Einer von ihnen klimpert in der hintersten Reihe auf seiner Gitarre und es tut meinen Ohren weh. Drei Anzugmänner lesen Akten und Papiere und ich bin mit meinen Ängsten ganz allein und schlafe trotzdem ein. Die Zeit will nicht vergehen. Ich freue mich, als die Maschine endlich zur Landung ansetzt. Nicht einen Moment denke ich daran, dass Pieti mich vielleicht nicht abholen könnte.
Das Sonnenlicht ist grell und blendet mich. Für fünf Personen kommt kein Bus und dann steht Pieti plötzlich vor mir. Er hat sich nicht verändert, nur der Orden an seinem Lederhalsband ist neu. Sein Jeep parkt auf dem Rollfeld. Mein Gepäck muss nicht durch den Zoll und die Beamten erheben salutierend die Hand zum Gruß als wir die Kontrolle passieren. Er erzählt mir, dass er zum Ehrenmitglied der Fremdenlegion ernannt worden ist und der Orden einem Ausweis gleichkommt. Bis wir die Wüstenstraße erreichen, hat er mein schöngemaltes Gesicht einfach abgeküsst und dabei gemeint, dass ich gut auf Make-up verzichten könnte und lieber die Sonne an meine Haut lassen soll. Er hatte Recht, zwei Stunden durch den flirrendheißen Sommertag und ich habe Farbe, wie aus vielen Tuben.
Wie konnte ich nur in den vergangnen Tagen so dumme Dinge denken? Er parkt vor der Hotelanlage und packt meine Koffer aus. Ich dachte, dass er mir irgendwo in der Nähe ein Zimmer besorgt hat, aber so fand ich es natürlich wesentlich spannender. Malte hatte das geregelt. Sie war der Auffassung, dass in seinem Appartement …
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