Bei der Fluggesellschaft habe ich erfahren, dass es den Flug LH 3170 vor Jahren einmal gab und jetzt weiß ich gar nicht mehr, was ich noch denken soll.
Am Mittwoch ist wieder Theaterabend und Papa und ich klagen uns gegenseitig unser Leid. Furchtbar hat er Mama angegriffen und sie tut ganz ahnungslos.
In all diesen Tagen kann ich Elsa nicht leiden, ich kann sie überhaupt nicht verstehen. Kürzlich hat sie mit Barbely telefoniert und die warnte sie vor Pieti, weil er nicht mehr der ist, der er einmal war.
Auch Elsa ist nicht mehr wieder zu erkennen. Sie sagt, ich würde ihr die Liebe neiden und wäre eifersüchtig auf ihr Glück. Sie lässt nicht gelten, dass ich ängstlich in die Zukunft blicke. Trotzdem erhebe ich mahnend den Zeigefinger und sage: „Elsa, lass es sein, Dein Sommersonnenglück wird hier im Norden schnell verdorren.“ Was weiß sie schon von diesem fremden Mann und seinen vielen großen Sorgen? Sie ist total verunsichert und gibt mir doch weitgehend Recht, aber trotzdem bucht sie für Mai den Flug und hat sich beurlauben lassen. Am liebsten hätte sie, dass ich mitkomme. Das geht aber nicht und so verspreche ich ihr, in Gedanken bei ihr zu sein.
Mein Versprechen ist so schwer geworden. Als ich mittags ins Büro gehe, liegen Elsas Tagebücher verstreut auf meinem Schreibtisch. Mit rotem Stift hat sie Ergänzungen vorgenommen. Aber kann es sein, dass es meine Schrift ist und dass ich in hellen Vollmondnächten wieder einmal Dinge tat, die ich am Morgen nicht mehr wusste?
Selten höre ich noch etwas von Elsa. Sie ist mit Briefe schreiben beschäftigt und in süßen Träumen weit entfernt. In ihren Gedanken ist sie ängstlich wie ein kleines Kind, so, als ob sie weiß, dass ihr Traum irgendwann zum Albtraum wird.
Sie weiß, sie muss es Mama und Papa sagen und ihr graut davor, nein, sie hat richtig Angst.
Papa hat im nächsten Monat seinen runden Geburtstag und Mama meint, wir sollten uns doch mal wieder zusammen für ihn fotografieren lassen, so wie wir es früher gemacht haben. Weil Papa bis Sonntag zur Messe ist, wäre Samstag der richtige Tag, damit er von den Vorbereitungen für unsere Überraschung nichts mitbekommt. …
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