Die Hepatitis ist nicht so schlimm, viel schlimmer ist, dass ich nicht weiß, woher ich sie habe. Trotzdem mähe ich den Rasen, pflanze Rosen und überrede Manfred, mit mir eine Ligusterhecke zu pflanzen. Abends kommt der Krankenwagen, ich konnte ihn nicht überreden, aus dem letzten Pflanzloch wieder aufzustehen. Diagnose: Hepatitis. Er feiert sie wochenlang im Krankenhaus.
Ich dachte, der Landwirt jaucht seine Felder, doch dann habe ich schnell gemerkt, dass der Geruch von Egon ausging, er stank wie Teufelsdunst aus Höllenschlund. Heute wurde er kastriert, aber er ist kein bisschen böse auf mich.
Sonntag rief Barbely an und erzählte, dass Pieti einen ganz schrecklichen Unfall hatte. Am letzten Abend der Tournee war es passiert. Die Lenkung seines Fahrzeuges blockierte plötzlich und als er versuchte, aus dem Auto zu kommen, wurde er viele Meter mitgeschleift. Sein Vater hat ihn aus Gerona in die Schweiz fliegen lassen, die Verletzungen sind fürchterlich und niemand weiß, wie die Folgen sein werden. Ich bin sehr traurig, bete für ihn und hoffe, dass er es hört.
Nur aus Neugierde habe ich gleich nach dem Einzug in das Haus die Zeitungen studiert. Die Stellenangebote interessierten mich, denn so ganz allein im Wald wollte ich wochentags nicht leben. Jetzt habe ich ab morgen eine Chefin. Fertighäuser, Stein auf Stein, werden in der Firma gebaut und ich bin das Mädchen für alles. Sie liegt günstig, gleich um die Ecke. Ich soll auch Lohnabrechnungen erstellen, nur habe ich nicht die geringste Ahnung, wie das geht, aber das wird ja bestimmt in irgend welchen Büchern stehen. Bevor ich buchhaltungstechnisch fit war, hat man mir nahegelegt, in die Verkaufsabteilung zu wechseln. Das kam mir selber natürlich sehr entgegen. Ich berate jetzt Interessenten und verkaufe. Das, was ich nicht weiß, steht im Prospekt und eigentlich bin ich selber nichts anderes, als lebendes Prospektmaterial, nur freundlicher und bei Problemen helfen mir die Architekten weiter. …
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