Barbely kommt mit und meine Gedanken kreisen darum, wie ich es anstellen kann, mehr über den Mann mit den faszinierenden Augen zu erfahren. Es war leichter als ich dachte. Barbely kennt ihn seit ihren Kindertagen, sie sind im gleichen Stadtviertel aufgewachsen. Barbely erzählte mir also, was ich wissen wollte: „Seine Mutter, eine Schönheit russischer Abstammung aus einer Künstlerdynastie, jüdisch, mit einer traditionsreichen Seidentuchfabrik, hatte einen Buben aus dem Walliserland geheiratet. Ihr Stammbaum war für ihn Verpflichtung und inzwischen führt er drei Dr. H.c. vor seinem Namen. Ihr Elternhaus, im besten Viertel der Stadt, mit vielen Türmchen und Giebeln, hat er zu einem Schmuckstück restaurieren lassen. Seine Frau, viel zu früh an einer unheilbaren Krankheit verstorben, ließ ihn mit vier Kindern und dem Haus zurück.
Pieti ist der Älteste, ein Künstler und mit seinem Vater mal mehr und mal weniger auf Kriegsfuß, weil der ihm immer öfter vorwarf, dass Kunst eine brotlose Kunst ist. Pieti kontert dann immer damit, dass er ja selbst seinen Wohlstand auch schließlich durch Kunst erlangte.
Pieti ist ausgebildeter Pianist und hat eine Grafikerausbildung absolviert. Trotzdem verbietet ihm sein Vater, seine Künste unter seinem Namen auszuüben. Das war der Grund dafür, weshalb Pieti zu zwei weiteren Namen kam. So ganz aus Spaß und nur so nebenher, wurde er außerdem der beste Plattenleger der Welt und das entsetzte seinen Vater noch mehr. Die erste Vernissage seines Sohnes tut er als Geschmiere ab und gerade das war noch mehr Ansporn für Pieti, sich in die hohe Kunst der Künste einzumalen.“
Zur Hochzeit war er gerade frisch geschieden und sicher wird man noch viel von ihm hören. Mit einem „Schade, dass ihr euch nicht früher begegnet seid“ lächelte Barbely in den Tag. Schade, ja, aber oft kommt vieles spät aber doch nicht viel zu spät.
Wieder einmal haben wir VIP-Karten: Eine Big-Band mit einer bekannten Sängerin …
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