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… duckte sich wieder durch die niedere Tür. Dann war er verschwunden. Die Dame Tuja wandte sich wieder dem kleinen Fenster zu, nahm den zarten Stoff beiseite und sah blicklos auf den blauen Mittagshimmel hinaus. Warum nur war der Befehlshaber so distanziert? Sein Verdacht ihr gegenüber war doch inzwischen nachweislich entkräftet. Hatte er sie nicht aus höchster Not gerettet? Hatte er sie nicht auf starken Armen getragen, bis sie in Sicherheit war? Auch hatte sie die Wirtstochter ausgehorcht und wusste, dass er viele Stunden an ihrem Krankenbett verbracht hatte. Hatte er sie nicht im Palastgarten heiß und innig geküsst? Die Dame Tuja schüttelte unbewusst den Kopf. Das konnte doch nicht alles nur die unstet aufflackernde Lust des typischen Mannes gewesen sein. Nein, sein Blick hatte ihr doch mehr versprochen, oder war sie nur naiv, weil sie etwas sehen wollte, wo nichts war? Hinderte ihn der Standesdünkel und seine Anständigkeit daran, ihr zu nahe zu treten? Ihre Gedanken drehten sich hilflos im Kreis und verzweifelt das Gesicht in den Händen bergend ließ sie sich auf den zierlichen Stuhl sinken, den er gerade verlassen hatte.
                *
Wochen vergingen. Parmuti, der Monat der Ernte brach an. Die Arbeiten am Terrassentempel gingen langsamer voran, da man die Fellachen zur Arbeit auf ihren Feldern nach Hause schicken musste. Das Palastleben war seither ruhig vonstatten gegangen. Tuja hatte sich schnell in ihren neuen Gemächern eingelebt und man sah sie ab und an mit der göttlichen Gemahlin durch die Gärten schlendern, gefolgt von Geb, Hui, Sunu und manchmal Senmut. Hatschepsut, die sich sonst mehr mit Männern als mit Frauen vertrug, fand Gefallen an der mutigen Prinzessin, welche mit Pfeil und Bogen umzugehen verstand wie die Königin selbst. Um ihr Geschick auszuprobieren plante Hatschepsut ihre Hofdame zur Wildentenjagd auf dem Nil einzuladen. Man wollte auf einen nicht allzu heißen Tag warten, an dem die Jagd für alle angenehm werden würde.

Die Rückkehr der Gefahr


Der Parmuti neigte sich seinem Ende zu und einige Felder waren bereits abgeerntet, als sich ein angenehm kühler Morgen direkt zu diesem Zweck anbot. Freudig plappernd hatten sich einige Teilnehmer der Jagd schon am Nilufer eingefunden und warteten ungeduldig auf die Königin. Sunu, der Hatschepsut und Tuja zum Kai begleitete, konnte sich ein Grinsen über die jeweiligen Reaktionen nicht verkneifen, als die beiden hochedlen Damen  …
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