Die Polterhochzeit war vorbei, seine Familie schenkte uns ein Bild mit einem kahlen Baum an dem, anstatt der Blätter, viele Geldscheine hingen. Am Morgen vor der standesamtlichen Trauung teilte Manfred mir mit, dass er Emma dieses Bild gern zurückgeben würde. Zu meiner Verwunderung habe ich aber festgestellt, dass er das schon am Abend zuvor gemacht hatte. Also gab es von seiner Familie kein Geschenk, und mir wurde bewusst, dass ich auch von Manfred, bis auf sein überzogenes Konto, nichts bekommen habe.
Mittags hatte Elsa geheiratet und abends vor dem Spiegelbild drang mein Blick in sie hinein: „Hast Du niemals daran gedacht, Nein zu sagen? Du hast doch daran gedacht, weshalb hast Du es nicht getan?“ „Dann hätte ich bestimmt wieder in den Keller gemusst.“ „So gerne, wie Du im Keller warst, hätte es doch nicht schlimmer werden können, Du hättest Zeit für Deine Träume gehabt und niemand hätte Dich gestört. Die Kirschen und das schöne Schaukelpferd, weißt Du, was Du da aufgegeben hast?“ Elsas Augen lächelten „ich träumte immer noch, dass es etwas schöneres als den Keller geben musste und da dachte ich, ich versuche es einfach mal.“ Ich sage nur „armes Kind“ und lasse sie allein.
Vor mir sehe ich die kleine Elsa. Vier Wochen hatte sie jeden Tag geübt, die richtige Betonung und auch die Körperhaltung waren perfekt und dann kam ein Mann mit seinem „Ho, ho, ho“ und alle Mühe war umsonst. Eine Puppe war ihrer Mühe Lohn.
Die große Elsa hatte ein Jahr geübt, nie ein verkehrtes Wort, alles mit der richtigen Betonung und immer nur der eigene Text. Papas „Junge, Junge“ hatte sie überhört und Mamas spitzes Mündchen nicht gesehen und heute Abend geht sie freiwillig in den Keller, weil die Wäsche trocken ist und noch gebügelt werden muss.
Dabei gab es die nächsten bösen Worte. Besteck und Kristallgläser besaßen sie mehr als nötig, aber ein Bügelbrett fehlte. Sie war mit allem ausgestattet, was ein Mädchen aus gutem Haus nur haben konnte, Pelze, Perlen …
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