Bevor er das Haus verließ, packte Mama noch das Nötigste für mich ein. „Sie ist doch im Ausgehkleid und für die Mittagsstunden nicht warm genug angezogen, richten Sie ihr bitte aus, dass wir mit dem Mittagessen warten.“ Lachend kam Manfred mit meinen sieben Sachen unter dem Arm zurück. Ich kann kaum fassen, was er da inszeniert hat. Als wir bei mir zu Hause ankamen, nahm Mama mich liebevoll in den Arm.
Die Zeit, in der mir Vorschriften bezüglich meines Ausgehens gemacht werden, ist vorbei und die vielen Ressentiments gehören endlich der Vergangenheit an.
Mein Bruder ist ein Rüpel. Ohne anzuklopfen kam er in mein Zimmer. Die Trockenhaube summte, ich war mit dem Lackieren meiner Nägel beschäftigt. Er meckerte wegen des Gestanks und weil im Badezimmer eine nicht heruntergespülte Zigarettenkippe in der Toilette lag. Nie zuvor habe ich Zigaretten mit Filter geraucht. Sie konnte nur von der Kleinen sein, die viel zu früh heimlich raucht aber ich hielt meinen Mund. Er machte sich groß und nölte, dass das einzig Nette an mir meine Kleider wären. Danach schlug er die Tür zu, um sie gleich darauf wieder zu öffnen. Er jammerte mir vor, dass sein tollstes Hemd, das er von mir geschenkt bekommen hat, immer noch feucht auf der Wäscheleine hing, obwohl er es am Abend unbedingt brauchte. Ich habe mich erweichen lassen und dann haben wir es gemeinsam bügeltrocken gefönt. Mit Sprühstärke und Bügeleisen habe ich dann dafür gesorgt, dass er der Schönste an diesem Abend sein konnte. Zusammen pafften wir im Bügelraum noch eine Zigarette und schmissen die Kippen ins Klo. Bevor er ging, hat er tatsächlich noch gespült.
Es gibt viele Einladungen und Verpflichtungen, nur noch selten bin ich am Wochenende zu Hause. Als Jüngste in meinem Bekanntenkreis und für die anderen fast noch ein Kind, habe ich die Feuertaufe bestanden. Ich fühle mich bestätigt und Manfred ist sich seiner Sache sicher, mit mir seine Traumfrau gefunden zu haben. …
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