Dieses Mal hat er nicht gelacht, weil ich erst zu Hause fragen musste, aber leider ist dann doch ein dringender Termin dazwischen gekommen und wir mussten unser Rendezvous verschieben. Schon am Nachmittag kam er mit der Idee, dass wir ja auch genauso gut mal gemeinsam zum Schlittschuhlaufen gehen könnten. „Du kannst doch Schlittschuhlaufen, und wenn nicht, üben wir einfach gemeinsam, also hast Du Lust?“
Ich hatte Lust und auch Schlittschuhe. Meine Schlittschuhstiefel sind weiß und seine schwarz. Als ob er in seinem Leben nichts anderes getan hat, steht er auf den Kufen, tanzt Kreise und macht die tollsten Sprünge. Am Nachmittag konnte ich rückwärts genau so leicht laufen wie er und bei meinem ersten Sprungversuch fing er mich auf.
Gegenüber des tief gefrorenen Sees ist ein kleiner gemütlicher Gasthof. Er ist bekannt für die besten Bratkartoffeln in der Region und hierher lud er mich nach unseren gemeinsamen Eiskapriolen ein. Mir war sehr nach einem heißen Grog, denn der Bodenfrost hatte sich trotz der vielen Bewegung auch in meinen Füßen breit gemacht. Es muss irgendwann zwischen Bratkartoffeln und Salat gewesen sein, als er mir sagte, dass er nicht weiterhin mit mir zusammenarbeiten kann. Obwohl ich schon mit so etwas gerechnet hatte, war ich trotzdem wie vom Donner gerührt. Ich wusste in dem Moment nicht, wo ich hinschauen sollte und schämte mich fast ein bisschen. Als er mich dann küsste und einfach Du zu mir sagte und damit herausplatzte, dass er mich gern zum Weibe hätte, war ich völlig perplex. Ach Du Schreck, das hatte ich mir immer ganz anders vorgestellt, festlich und feierlich, in einem eleganten Kleid, bei Kerzenschein und nicht hier, so wie ich aussah, mit meinem kornblumenblauen, grob gestrickten Pullover, die Haare zerzaust und mit abgewetzter grauer Steghose, die meinem Outfit den Rest an Abscheulichkeit gab. Und trotzdem wollte er mich zum Weibe!
Pünktlich um acht Uhr brachte mich Manfred nach Hause und in aller Unschuld lachten und erzählten wir in seinem Auto vor unserem großen Tor. …
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