ELSA
Seite 53 von 189

Elsa
Auf den letzten Seiten steht:
Epilog:
Spannungskurve: Lesen & bewerten
Wertung der anderen Leser:
Leserwertung
Spannungskurve
Anzahl Leser
zu wenig Daten
28 % gelesen
A   A   A
… Elsa schrieb auf lose Zettel. Sie lachte ihm ins Gesicht, wenn er von Heiraten sprach, denn sie ahnte nicht, wie ernst es ihm war. Er lebte für die Idee mit der Wohnküche und wünschte sich, dass sie am Samstagmorgen gemeinsam das Treppenhaus wischen würden. Das Highlight der Wochenenden sah er dann in einem Besuch bei seinen Eltern auf dem Campingplatz. Der Einmann­wohnwagen mit dem bettlakengroßen Rasenstück war eingezäunt und seine Eltern hatten sich jetzt ein Vorzelt angeschafft. Wenn Bernd und Elsa erst geheiratet hätten, wäre hier gut Platz für eine Luftmatratze. An der Wohnwagentür prangten in Öl gemalte Rosen auf einer verzierten Baumscheibe mit dem sinnigen Vers „Mei Hüttn is mei Himmi, wenn i Zeit hab, dann kimmi“. Elsa hatte keine Lust, sich auf Stroh zu legen, solange es irgendwo noch Daunen gab.

Obwohl ich am Telefon mundfaul war, schleicht Bernd trotzdem weiter um unser Haus. Es ist nicht zu übersehen, dass er seinen Kleidungsstil geändert hat. Er trägt nicht mehr seinen Blazer und auch nicht den an Geschmack­losigkeit alles übertreffenden abscheulichen zimtfarbenen Anzug mit den rehbraunen Schuhen, er trägt jetzt einen Freizeitdress, der alles an modischen Geschmacksverirrungen übertrifft. Hellblaue Hose, hellblaues Hemd und eine ebensolche Jacke, dazu weiße Slipper und dunkelblaue Strümpfe. Er sieht so komisch aus, dass ich mich nicht traue, zu lachen aber weinen will ich auch nicht. Wieder hat er ein kleines Päckchen bei sich und zum dritten Mal und für mich völlig grundlos: Bernsteinschmuck. Auf ein kleines Zettelchen schrieb er in seiner millimetergroßen Buchhalterschrift als Anspielung auf meinen zwanzigsten Geburtstag „noch neunundfünfzig Tage“ Mit der mir selbst auferlegten Entscheidung, dass dieser Schmuck für alle Tage zu wertvoll ist, habe ich ihn in meinem kleinen schwarzen Schmuckkästchen verschwinden lassen.
Mein früheres Biologiefräulein in der Schule trug Bernsteinschmuck. Sie war aus Danzig und etwa sechzig Jahre. Sie trug einem schweren grauen Haarknoten und hieß wirklich „Bernstein“. Bei ihr war der Schmuck prächtig und passte hervorragend, aber doch nicht für mich, ich bin doch erst neunzehn.

Auch Bernds Mutter kommt mit Geschenken, die ich jetzt einfach nicht mehr will. Oft sind es Kleider, meist in Braun und hochgeschlossen. Für die Winterzeit rechne ich schon damit, dass sie mir rutschfeste Schnürschuhe schenkt. Mama lacht und kommentiert die Gaben  …
  ◄ zurück blättern  
Beurteilen Sie den Text bitte fair.
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
3657 Leser seit 1. Jan. 2024 für diesen Abschnitt

Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!
Diese Seite hat mir gut gefallen - weiter lesen
...war OK - weiter lesen
...sollte überarbeitet werden - weiter lesen
Gedankenaustausch: Hinterlasse dem Autor einen Kommentar.

Bitte Sicherheitskode links abtippen.
✔ Akzeptieren 🛠 Anpassen Mit "Akzeptieren" stimmen Sie der Verwendung von Cookies für Analysen und personalisierte Inhalte durch uns oder Drittanbieterseiten gemäß Datenschutzerklärung zu. Sie können diese Einstellungen idividuell anpassen.
Privatsphäre-Einstellungen
Um Ihnen ein optimales Webseiten Erlebnis zu bieten, setzen wir Cookies ein. Dies sind kurze Zeichenketten, welche die Website in Ihrem Browser hinterlegen darf. Dazu zählen Cookies für den Betrieb und die Optimierung der Seite als auch zum Speichern von Einstellungen und Funktionalitäten. Wir möchten Ihnen die Wahl geben, welche Cookies Sie zulassen. Ihre Wahl können Sie jederzeit durch löschen der Cookies für diese Seite ändern.

Cookies dieser Kategorie dienen den Grundfunktionen der Website. Sie dienen der sicheren und bestimmungsgemäßen Nutzung und sind daher nicht deaktivierbar.



Cookies dieser Kategorie ermöglichen es, die Nutzung der Website zu analysieren und die Leistung zu messen. Sie tragen zudem zur Bereitstellung nützlicher Funktionen bei. Insbesondere Funktionen von Drittanbietern. Das Deaktivieren wird diese Funktionenj blockieren. Einige Inhalte – z.B. Videos oder Karten können ggf. nicht mehr dargestellt werden. Außerdem erhalten Sie keine passenden Artikelempfehlungen mehr.



Marketing-Cookies werden von Partnern gesetzt, die ihren Sitz auch in Nicht-EU-Ländern haben können. Diese Cookies erfassen Informationen, mithilfe derer die Anzeige interessenbasierter Inhalte oder Werbung ermöglicht wird. Diese Partner führen die Informationen unter Umständen mit weiteren Daten zusammen.

Einstellungen speichern       ✔ Alle akzeptieren