ELSA
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Elsa
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… sehr früh ist, aber so ein Theater, das muss ja wirklich nicht sein“, versuchte sie mich zu trösten. Das Ungeborene wäre ja schließlich auch das Kind ihres Sohnes und eine Schwiegertochter wie mich, mit meinem Elternhaus, das konnte sie sich schon gut vorstellen. Sie umsorgte mich mit einer Herzenswärme, wie ich sie schon lange nicht erlebt habe. Trotzdem fuhr ich pünktlich wieder nach Hause. Wo sollte ich auch sonst hin? Der Weg kam mir so lang wie nie vor. Durch die Terrassentür betrat ich unsere Wohnung. Weder aufgewärmtes Essen noch ein einziges Wort meiner Eltern warteten auf mich und so ging ich gleich in mein Zimmer. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann mir auch der Haustürschlüssel abgenommen wird. Ich stierte Löcher in die Luft, obwohl ich mich am liebsten bis über beide Ohren in meinem Bett verkrochen hätte, um mir meinen Kummer von der Seele zu weinen. Aber ich traute mich nicht, denn am helllichten Tag zu schlafen, das dürfen nur Asoziale und Tagediebe. Ich fühlte mich als gefallenes Mädchen und bemühte mich um Haltung. Am frühen Abend riss mich das Gebrüll meines Vaters aus meinen Gedanken. Er schrie über den Flur, dass ich mir in der Küche ein Brot machen könnte und dann klingelte das Telefon. Bernds Vater rief an. Das Unmögliche war jetzt Wahrheit geworden, ich hatte das Nest beschmutzt und das Schmutzwasser vor die Tür anderer Leute gekippt. Bernds Vater war aufgebracht und resolut. Ein derartiges Verhalten wäre ein Fall für das Jugendamt oder besser noch für die Staatsanwaltschaft. Sofort könnte ich zu ihnen kommen und wenn ihm zu Ohren käme, dass mir auch nur noch einmal ein Haar gekrümmt würde, wäre er sofort bereit, die nötigen Schritte einzuleiten. Papa wurde in seine Schranken verwiesen woraufhin er ihm ein Gespräch bei uns zu Hause anbot. Am Abend kam Mama in mein Zimmer: „Du weißt gar nicht, was Du gemacht hast. Diese Leute werden wir niemals zum Schweigen bringen. Die warten nur auf ein Kind. Bevor Du Dir mit so einem blöden Gör Dein Leben versaust, gibt es auch noch andere Möglichkeiten.“
Am nächsten Morgen lag in der Diele mein Schulfrühstück und gegen alle Gewohnheiten eine Tafel meiner Lieblingsschokolade. Das hätten sie sich jetzt auch sparen können, denn der Appetit war mir gründlich vergangen. Ich machte mich ohne Frühstück auf den Schulweg.

Schmerzen, Kummer, kaum etwas gegessen und noch immer ist mein Ekel nicht gekommen. Ich fühle mich kein bisschen  …
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