ELSA
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Elsa
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… dass eine Krise mit Mama vorprogrammiert war.

Die Anproben dieser monsterhaften Abscheulichkeiten unterbrachen meine Schularbeiten. Ich sollte einen Aufsatz darüber schreiben, was in der Welt Besonderes geschehen war. Ich fand mein Thema auf der Titelseite der Tageszeitung. Der König der Belgier, ein Baudouin, hatte eine Donna Fabiola geheiratet und das interessierte mich. Sorgfältig bereitete ich mich vor und Mama und die Nachbarin waren immer noch mit den ausgeleierten Büstenhaltern beschäftigt. Am Abend rastete Papa aus. Obwohl er die Tür geschlossen hatte, drang seine Stimme klar und deutlich bis auf den Flur. „Seit Wochen gehst Du jeden zweiten Tag um die Ecke, um Dich beim Frisör kämmen zu lassen, alle vierzehn Tage kommt neuerdings diese aufgedonnerte Kosmetikerin und schmiert Dir alles mögliche ins Gesicht und dann kommt noch alle drei Wochen eine Frau, um Dir die Fingernägel und die Füße zu salben. Mit Hingabe betreibst Du Deinen Joghurt-Kult und rennst Dir die Füße wund zu Heddi, die Dir die unmöglichsten Kleider näht. Wenn sie wenigstens noch gut aussehen würden. Ich kann nicht verstehen, weshalb Du nicht in die Stadt fährst und Dir was Vernünftiges kaufst, und jetzt machst Du für Elsa auch noch eine Altkleidersammelstelle auf. Dein Haushaltsgeld ist so reichlich, dass Du so etwas wirklich nicht nötig hast.“ Er erwartete, dass sie diese Lumpen in den Müll schmeißt und sie am nächsten Montag mit mir vernünftige Wäsche kaufen sollte. Es hat aber nicht geklappt. Annegret hatte frei, der Fensterputzer hatte sich angesagt und Mama musste zum Kämmen.
Ich freute mich darauf, meine Geschichte in der Schule vorzeigen zu können. Ich sprach „Baudouin“ wirklich so aus, wie man es schreibt und die Deutschlehrerin streichelte mir über den Kopf und sagte „ach Kind“, wo kommst Du bloß her.“

Wieder einmal habe ich etwas falsch gemacht und schäme mich dafür. Es war an dem einzigen Tag, an dem um zwölf Uhr Unterrichtsschluss ist. Papas Auto stand schon vor dem Schulgebäude und er erwartete mich. In mir wechselte ein Gefühl von Freude und Angst, denn nie zuvor hatte er mich abgeholt. War Mama vielleicht krank oder hatte ich ein neues Geschwisterchen bekommen? Wir hatten doch gar kein Salz oder Zucker in die Fensterbank gestreut. Nichts von alledem: Er fuhr mit mir in die Stadt. Gott sei Dank hatte ich an diesem Tag meinen neuen Schottenrock und das gelbe Twinset an. Dort angekommen, hielt er  …
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