ELSA
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Elsa
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… zu ihr. Die anderen Kinder mögen sie nicht besonders, doch ich komme bestens mit ihr klar. Sie hat mir auch einleuchtend erklärt, weshalb Mama einmal im Monat schlechte Laune hat und gegen ihre ekeligen Kopfschmerzen die Tablette auf dem Löffel einweicht. Sie sagte, wenn ich einmal verheiratet bin, hätte ich auch diesen Ekel, vielleicht auch schon früher, und dass man dann so viele Sachen, wie zum Beispiel Haare und Füße waschen, nicht machen darf, weil es dann leicht passieren kann, dass man danach verrückt im Kopf wird. Für mich ist jetzt schon klar, dass ich niemals meinen Ekel bekommen möchte, lieber bleibe ich unverheiratet. Ohne gewaschene Füße darf man nicht in die Schule und der Gedanke daran, dort mit Schweißfüßen hingehen zu müssen, ist schon ekelig genug, da muss ich nicht auch noch zusätzlich meinen Ekel kriegen.
Die Musiklehrerin meiner Tante war so entsetzt, dass mein Vater in die Schule zitiert wurde. Sie hat ihm geraten, dass er künftig besser auf meinen Umgang achten soll und mir sagte sie, dass ein Schwuler ein ganz normaler Mann ist, der lediglich einen Ohrring trägt. Jetzt haben meine Tante und ich wieder etwas dazu gelernt.
Mein Musikunterricht macht Fortschritte. Ich habe zu Hause nicht erzählt, dass der Musiklehrer mir im Unterricht schon längst eine andere Gitarre gegeben hat. Er sagte, dass zum Üben aber vorerst noch meine eigene ausreicht und er demnächst mal mit Papa reden will. Ich spiele jetzt auf einer elektrischen Gitarre, angeschlossen an Tonabnehmer und Verstärker. Die Zeit der Wanderlieder ist Gott sei Dank vorbei. Bis Weihnachten ist zwar noch lange hin, aber mal sehen. Für die rechte Hand gab er mir ein Spektrum und ich werde technisch immer versierter. Ich lerne jetzt Schlaggitarre und es macht mir höllischen Spaß.

Der Winter war fürchterlich. Mit einem großen Korb kam Oma die Treppe hoch und brachte Pullover, Röcke, Schuhe und einen Mantel. Papas kleine Schwester war aus den Sachen herausgewachsen und Oma meinte, dass sie mir doch bestimmt passen würden. Es passt zwar alles, aber es sieht schrecklich aus. Die Pullover sind kratzig, die Röcke zu lang, die Schuhe aus der Mode und am schlimmsten ist der Mantel aus Kaninchenfell, weil er so entsetzlich stinkt. Weil ihn aber alle so toll an mir finden, soll ich ihn nur zu besonderen Anlässen tragen. Weshalb gibt es bloß immer Dinge, für die ich mich schämen muss? Heute Morgen wurde ich in diesem Monstrum zum Kindergarten  …
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