Ein Jahr ist vergangen und wir feierten wieder den Geburtstag meines Bruders. Es regnete und wir saßen im alten Kaninchenstall. Wie im letzten Jahr, hatte er sich als Indianer verkleidet. Wir kennen sein blödes Spiel und deshalb hatten wir uns geschworen, dass wir in diesem Jahr nicht wieder tot unter den Apfelbäumen liegen wollten. Er verschwindet dann nämlich immer irgendwann und lässt uns einfach allein. Es war auch in diesem Jahr wieder so, wie ich es mir gedacht hatte. Er kam zurück mit den Worten: „Die Feier ist zu Ende, Ihr geht jetzt alle nach Hause“. Wir überhörten ihn, der Kuchen war noch nicht aufgegessen und ohne ihn war es ohnehin viel lustiger. Heulend saß er abends in der Wanne.
Endlich Sommer und ich darf Schwimmen lernen. Mama hat jetzt den Führerschein gemacht und fährt früh am Morgen mit mir ins Freibad. Ich bin die Jüngste in meiner Schwimmgruppe und der Bademeister ist wirklich nett. Erst mit Schwimmflügeln an den Armen und dann nur noch von seiner Schwimmstange beschützt, drehte ich meine Runden. Im gefüllten Waschbecken übe ich jetzt zu Hause das Atmen unter Wasser. Es ist ganz schlimm für mich, Wasser in die Ohren zu bekommen, aber immerhin traue ich mich schon, die Augen unter Wasser offen zu halten.
Die Mühe hat sich gelohnt. Heute habe ich mein Seepferdchen bekommen.
Es ist heiß und sonnig und Mama geht jeden Tag mit uns ins Schwimmbad. Heute verbrannte uns die Sonne schlimmer als je zuvor. Mama ist so krank, dass die Hausärztin kommen musste. Ihre helle Haut ist mit dicken Blasen bedeckt. Die Hausärztin diagnostizierte einen Sonnenstich. Meiner kleinen Schwester, meinem Bruder und mir geht es auch nicht gut, außerdem hat Mamas Sonnenstich für uns die unangenehme Begleiterscheinung, dass wir zwei Wochen auf Baden verzichten müssen.
Trotz der verordneten Badepause habe ich jetzt meinen Freischwimmer geschafft. Ich kann dreißig Minuten schwimmen und allein vom Dreimeterbrett springen. Jetzt habe ich zwei aufgenähte Abzeichen auf meinem Badeanzug und kann mit den Großen zusammen ins Tiefe. Die Abzeichen haben mich mutig gemacht, auf das Fünfmeterbrett zu klettern. Oben angekommen, verließ mich aber der Mut und ich traute mich nicht, zu springen. Also bin ich wieder heruntergeklettert, aber nur bis zum Dreier und von hier sprang ich dann doch todesmutig unter dem Gelächter der Jungen.
Einer von den Großen, er ist der Schwarm alle Mädchen, dunkelbraune Augen, sonnengebräunt und mit einer super Figur, ich glaube, er rasiert sich auch schon, hat mir dann Mut gemacht und ist mit mir zusammen noch einmal auf das Fünfmeterbrett gestiegen. …
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