ELSA
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Elsa
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…  Mir schwante wieder eine Verbannung in den Keller oder, mit etwas Glück, vielleicht nur eine verordnete Mittagsruhe im Bett. Zu meiner Überraschung sagte Papa jedoch nur „aber, aber!“ Mein Bruder grinste und streckte mir seine Zunge entgegen. Papa hatte Verständnis dafür, dass ich das Pepitakleid jetzt nicht mehr anziehen wollte. Mama machte ihr spitzes Mündchen und ohne, dass ich überhaupt Zeit hatte, mich weiter zu mokieren, hatte sie mir das Kleid schon über den Kopf gestreift.

Schon beim Anziehen bekam ich die ersten roten Pusteln auf Oberkörper und Rücken und meine kleine Schwester war nach ihrer Wannensitzung beim Abtrocknen noch gesprenkelter als ich. Mama dachte, es könnte an der neuen Seife liegen, die doch so teuer war. Die Kleine und ich hatten einen heißen Kopf, uns war übel, der Bauch brummelte und wir bekamen Durchfall. Mama war ärgerlich, dass ihre Mädchen ewig Zirkus machen. Papa sah es nicht so und deshalb entschied er, ich und mein Bruder sollten schon mal zum Kindergarten gehen, er wollte die Hausärztin anrufen, weil das nicht normal war und unmöglich von der Seife kommen konnte.

Die Hausärztin wohnt um die Ecke und kam sofort. Wie sich herausstellte, lag es nicht an der Seife, wir hatten Masern. Als Papa ihr sagte, dass mein kleiner Bruder im Kindergarten war, reagierte sie ziemlich barsch und befahl ihm, ihn auf der Stelle wieder abzuholen. Papa fuhr also los und holte meinen Bruder wieder ab. Er flennte, schrie und trat um sich. Unter dem angeklebten Bart hatte er bereits die ersten Pusteln und seinen Auftritt konnte er vergessen. Es konnte leider nur „Schneewittchen mit den sechs Zwergen“ aufgeführt werden. Er fühlte sich als verschmähter Künstler und war endlos leidend. Meine Schwester und ich sind längst wieder gesund und er hütet noch immer fiebrig das Bett, wobei sein schlechtes Gewissen uns gegenüber sicher nicht zu seiner Genesung beiträgt. Immerhin hatte seine dreiwöchige Krankheit den positiven Aspekt, dass er während dieser Zeit sein Taschengeld nicht ausgeben konnte. Noch blass und von den Spuren seiner Krankheit gezeichnet, kam er jetzt mit einer großen Tüte Mohren­köpfe an und lud meine kleine Schwester und mich zu seiner Genesungsfeier in sein Zimmer ein. Er war zum Totschlagen lieb, mein Bruder. Mohren­köpfe von drei Wochen Taschengeld, uns ging es richtig gut aber der darauf folgende Durchfall war ziemlich schlimm. Ich schwöre, Mama wird die Ursache nie erfahren. …
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