Wir hatten keinen Mut zu einem neuen Hund, so einen wie ihn, wird es ganz bestimmt nie wieder geben. Als Erinnerung haben wir seine Leine aufgehoben, sie hängt noch heute an der Flurgarderobe.
Elsa gibt jetzt wirklich keine Ruhe. Schon wieder steht sie hinter mir, um mir zu erzählen, dass sie sich inzwischen ganz herrlich streiten kann, was vorher niemals möglich war. Wenn ihnen nichts mehr einfällt, worüber sie unterschiedlicher Meinung sein könnten, hören sie auf und sind sich kein bisschen böse. Es ist wie bei allen anderen Leuten, ein ganz normaler Alltag. Ich muss heute Abend mit dem Tagebuch fertig werden, nur noch die allerletzten Seiten, die mit dem roten Stift geschrieben sind, übertragen.
Auf den letzten Seiten steht:
An einem kalten Sonntag im Februar kommt mein Winzling zu mir in die Küche. Sie wollte dringend mit mir reden, so ginge das nicht. Der Papi würde ganz eigene Wege ohne mich gehen. Sie hätte ihn gesehen und bevor die Leute reden, müsste ich etwas unternehmen. Mit diesen Worten hat sie ihn verpetzt. An meiner weißen Nasenspitze hat sie mir angesehen, wie sehr ich erschrocken war und ich brauchte unendlich viele Worte, bis sie mir sagte, um was es ging.
Beim Mittagessen sind wir drei ganz schweigsam, jeder geht seinen eigenen Gedanken nach. Wir sind uns so vertraut, dass auch Schweigen möglich ist. Der Winzling musste ganz schnell weg und ich habe Gelegenheit, ihn mir vorzuknöpfen.
Er schwört mir Stein und Bein, dass er niemals den Gedanken hatte, etwas ohne mich zu machen und schon gar nicht „Das“. Ich würde doch bestimmt noch wissen, dass ich diejenige war, die ihn vor fast zwei Jahrzehnten überredet hatte, das einmal zu versuchen. Obwohl er gar nicht wollte, fand er es wunderschön und seitdem würden wir es zwei Mal in der Woche machen. Nie käme er auf die Idee, es ohne mich zu tun und außerdem würde ich es mit meiner feinen Nase …
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