Ich ärgere mich entsetzlich über ihn und töne mir meine Haare knallrot. In der Zeit, in der die Farbe einwirkt mache ich mir Gedanken, welcher Spruch auf seinen Grabstein kommt. Als ich abends höre, wie sein Auto in die Einfahrt fährt, freue ich mich entsetzlich.
Ich habe es geschafft, ich habe ihr Leben neu geschrieben und bevor ich schlafen gehe, möchte ich noch ein bisschen an die frische Luft. Es ist dunkel draußen und es riecht nach Frühling. Ich habe Elsa nicht gehört und spüre trotzdem, dass sie bei mir ist. Sie meint, in den vielen Mittagsstunden hätte ich ihr etwas weggenommen, vielleicht hat sie es auch verloren und ich verspreche, dass ich ihr suchen helfen werde, nur nicht mehr in dieser Nacht. Wenn sie mir sagen würde, was es ist und wie es aussieht, werde ich es ganz bestimmt wiederfinden und für sie aufbewahren. Sie will nicht richtig mit der Sprache raus, jeder würde es anders nennen und es hätte verschiedene Gesichter und wenn ich es je finden würde, soll ich es nicht beachten und sie wollte es nie wieder zurück. Sonst kann ich doch immer hören was sie denkt und jetzt brauche ich unendlich, um zu begreifen, was sie meint. Mit ihren vielen Worten hat sie versucht, mir zu sagen, dass sie ihre Angst verloren hat. Doch hätte sie es ausgesprochen, hätte sie mir eingestehen müssen, dass sie vorher bei ihr war. Und als sie geht bilde ich mir ein, sie hätte sich für all die Jahre, die ich da war und ihr Händchen hielt, bedankt. Manchmal wäre ich heute noch ihre dritte Hand und ob ich böse wäre, wenn sie mir jetzt sagt, dass sie sie jetzt nur noch ganz selten braucht.
Lange vor der gewohnten Zeit bin ich heute Morgen aufgewacht. Irgend etwas ist anders und ich weiß nicht was. Die Welt sieht aus wie frisch gewaschen und der Kaffee ist schon gekocht. Wie gestern, ist auch heute Morgen Sonnenschein und weit öffne ich die Türen zum Garten. Der Duft ist heute anders und ich laufe mit nackten Füßen zum Mirabellenbaum. Er ist weiß erblüht, die verschlossenen Knospen sind gesprengt, am liebsten würde ich mich unter ihn setzen und seinen Stamm in meine Arme nehmen.
Was mache ich nur mit all den vielen Früchten, bestimmt werde ich, wie in den vergangenen Jahren die Nachbarinnen zu Kaffee, Kuchen und Likör einladen und sie dabei überreden, die Mirabellen abzupflücken. Wenn ich Glück habe, kommen sie, wie im letzten Jahr, mit großen Eimern und abends werden dann ihre Männer auftauchen, um zu sehen, wo ihre Frauen sind. …
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