Auch was diese Sache betrifft, ist mein Mann der Meinung, dass ich sie meinem Kind erzählen müsste. Ich sitze mit ihr am kleinen Tischchen und sage ihr, dass ihr Vater tot ist. Es tut so weh mit anzusehen, wie aus ihren Augenwinkeln kleine, warme Tränchen kullern. Ihre größte Sorge ist, ob wir zur Beerdigung fahren müssen und ich kann sie trösten und ihr sagen, dass das nicht erforderlich ist. Trotzdem spüre ich, dass sie irgendetwas braucht, woran sie sich festhalten kann. Ich schlage ihr vor, dass wir beide uns alleine am Tage der Beerdigung hier an diesem Tischchen wiedertreffen und wenn die Segnungsglocke läutet, wollen wir an ihn denken und ihm wünschen, dass er den Ort gefunden hat, an dem er glücklich ist. Danach ist sie wie erleichtert. Wenn irgend jemand später einmal fragen sollte wer ihr Vater war, kann sie ihm, ohne lügen zu müssen, erzählen, dass er gestorben ist und sie dafür den Papi hat.
In jeder Zeit der Mittagsstunde ist Elsa in meiner Nähe. Sie quengelt herum und meint, dass ich mich beeilen müsste, denn an jedem Tag wäre damit zu rechnen, dass die weißen Mirabellenblüten ihre Knospen öffnen und ich würde bestimmt nicht wollen, dass sie mir dann sagen müsste, ich hätte mein Versprechen nicht gehalten.
Nur noch ein paar wenige Seiten und trotzdem bin ich sehr in Eile. Die Zeit des Mittagsschlafes erscheint mir viel zu kurz und ich überlege, ob ich mir in den nächsten zwei oder drei Tagen nach dem Abendessen auch noch etwas Zeit zum Schreiben nehmen soll. So gerne möchte ich sie fragen, was mir wichtig ist, aber ich lasse es für heute sein. …
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