… Gespräch mit dabei ist, denn es fällt mir so entsetzlich schwer, weil sie von mir eine so gute Meinung hat. Ich nehme allen Mut zusammen und versuche ihr mit kindgerechten Worten das zu sagen, was zu sagen ist. Ich tendiere dahin, einfach das Thema zu wechseln, weil sie mich vielleicht nicht versteht, aber sie sieht mich so ängstlich an und hält mit ihren kleinen warmen Händchen meine kalten Hände. Das macht mir Mut und ganz leicht kommt mir dann von den Lippen, dass es meine dritte Ehe ist und Papi nicht ihr Vater ist. Um ihr Mut zu machen und um etwas in ihre kleinen Kinderhände zu legen auf das sie stolz sein kann, erzähle ich, wer der Mann war, der vor langen Zeiten einmal die Bilder malte, die sie an jedem Tag umgeben. Ich wünsche mir, dass sie nie erfährt, wie er wirklich war. Die ganze Zeit hat sie mich ernst angesehen, und jetzt sieht sie wie erleichtert aus und freut sich. Lachend meint sie „ich hatte solche Angst, Du würdest mir jetzt sagen, Du hättest Krebs“. Sie sagt, ich hätte ein wunderbares Leben und müsste stolz und glücklich sein. Drei Männer hätten mich gewollt und so etwas wäre doch ganz selten, bestimmt würden viele Frauen auf mich neidisch sein. Sie selbst hat Sorge, dass sie überhaupt nur einen finden wird, der sie liebt. So habe ich es noch nie gesehen, vielleicht hat sie sogar Recht. So einfach war das und jetzt hat sie große Sorgen, ob Papi sie auch noch lieb hat wenn er weiß, dass ich ihr gesagt habe, dass er nicht ihr Erzeuger ist. Niemals spricht sie von einem Vater. Als mein Mann zurückkommt, hat er sie noch genauso lieb und geht mit ihr ein Eis essen.
Inzwischen ist es Frühling geworden und mein Mann meint, ich soll einfach mal in die Stadt fahren und mir was Schönes kaufen. Vielleicht würde ich für ihn auch etwas finden und die Kleidergröße vom Winzling wäre mir ja bekannt. Keine schlechte Idee, also hütet er heute das Büro und winkt mir fröhlich hinterher. Als die Geschäfte schließen, fahre ich nach Hause, und habe das Auto vollgepackt mit bunten Tüten. Ich bin erschrocken, als ich sehe, wie ernst er in der Einfahrt steht und mache mir Gedanken, ob er auf mich sauer sein könnte. Er hat auf mich gewartet und wollte dringend auf der Stelle hier draußen an der Hecke mit mir sprechen, weil unser Winzling dann nichts davon mitbekommt.
Zuerst hat Mama angerufen, als er ihre Stimme hörte hätte er gleich gewusst, dass es nichts Gutes sein kann, weil sie sich viel zu …
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