… auf ihre langen braunen Beine meinte er grinsend: „Was willst du denn von mir, kleiner Ibis?“ Mit hochrotem Kopf nahm Nefer den ihr verpassten Spitznamen zu Kenntnis. „Ich bin kein Ibis und ich bin auch nicht krank, also gar nichts!“ Rief sie, ihren Zorn über ihre eigene Ungeschicktheit in ungerechter Weise an ihm auslassend. Wütend wandte sie sich um und rannte planlos einen schmalen Weg entlang, nicht wissend, wohin sie wollte ... nur weg von diesem überheblichen Antef. Schon bald verdeckten ein paar mittelgroße Oleanderbüsche die Sicht auf den jungen Mann, dessen leises Lachen aber noch in Nefers Ohren klang. Wütend kickte sie einen winzigen Stein davon und folgte dem Pfad, der immer weiter in den mit üppigen Pflanzen bewachsenen Innenhof führte. Hier gab es Dattelbäume, Palmen, Akazien und Nefer unbekannte Gewächse mit riesigen leuchtend bunten Blüten, die aus fremden Ländern importiert waren. Auch nichtblühende, Nefer unbekannte Pflanzen wuchsen hier und sie begann sichdafür zu interessieren. In ihrem Räumen mixte sie auch heute noch manchmal einfache Salben oder Kräutergetränke, die sie noch von ihrer Mutter kannte. Allerdings war sie hier in Ägypten mit ihrem Wissen hängengeblieben, da sie viele der Pflanzen und damit ihren Zweck oder ihre Wirkung nicht kannte. Sie erreichte einen Wasserfall, der von einer kleinen Mauer stürzte und krabbelte unter einen danebenstehenden kleinwüchsigen Baum mit hängenden Zweigen, um sich an dessen Stamm zu lehnen. Vom Weg aus war sie kaum zu sehen. Das Murmeln des Baches, das Zwitschern der Vögel und die gefilterten angenehm warmen Strahlen Atons, die durch das Blätterdach fielen, beruhigten sie und machten sie schläfrig.
Die Verschwörer
Erschrocken hob sie den Kopf; sie mußte wohl eingenickt gewesen sein. Die Abendsonne warf ihren roten Schein durch die Äste, die Vogellaute waren verstummt aber das war es nicht, was sie geweckt hatte. Nun hörte sie es wieder: es war die ihr verhaßte Stimme von Tutu. Sie sah jetzt auch zwei Paar mit Sandalen bekleideter Füße, die in der Nähe des Wasserfalls standen. Sie spitzte unwillkürlich die Ohren, aber durch das Rauschen des Wasserfalls konnte sie nur undeutlich verstehen, was gesprochen wurde. „...Der Anfall des Pharao..... vielleicht fällt .... gar nicht auf...“ Das war Tutu. „Aber.......wird es merken.“ Nefer zuckte zusammen, als sie merkte, daß es wieder die zwei mutmaßlichen „Verschwörer“ …
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