… hin? Du kennst dich doch noch gar nicht aus hier.“ Mit abenteuerlustig funkelnden Augen antwortete das Mädchen: „Ich wollte in den schönen Garten, den wir gestern überquert haben und ich wollte den Palast von außen sehen. Außerdem wollte ich auch die Stadt erkunden und ...“. „Halt, halt!“ Der König hob lachend die Hände. „Nicht so schnell, junge Dame. Weißt du was? Ich werde Haremhab sagen, daß er dich auf seiner Kontrollfahrt durch Achetaton mitnehmen soll, dann kannst du dir wenigstens einen kleinen Überblick verschaffen.“ Ehe Nefer noch protestieren konnte, war der Pharao in seinem üblichen eiligen Schritt zur Ecke des Gangs gehastet und winkte jemanden zu. Eine Palastwache trat zu ihm und er sprach kurz auf ihn ein, wandte sich dann noch einmalNefer zu und bedeutete ihr auf einer der obligatorischen, in die Wände des Flurs eingelassenen Bänke Platz zu nehmen. Wenig später hörte sie Waffengeklirr und Haremhab schoß um die Ecke. Am liebsten hätte Nefer sich gesträubt, doch einem Wunsch des Pharao mußte man Folge leisten. Man sah es Haremhab auf hundert Schritt Entfernung an, daß er ähnliche Gedanken wälzte, während er wütend den Lederhelm mit den Händen zerknautschte. „Also gut, kommt mit!“ Bellte er knapp und Nefer erhob sich gottergeben und folgte ihm. Sie mußte beinahe rennen, um sich seinem Schritt anzupassen. Sie erreichten eine Pforte, die hinaus in den Garten führte und aufatmend blickte sich Nefer um. Weiter hinten sah sie die Brücke, die zum Tempel führte. Sie war ein elegantes überdachtes Gebilde und die Geländer waren aus geweißtem Holz und mit geschnitzten Blumenornamenten verziert. Der Garten, welchen sie jetzt im Stechschritt durchquerten, war ein wahres Paradies. Überall Palmen, Blütenpracht, Obstbäume und dazwischen verteilt wunderbare kleine Seen und Bachläufe, die der Bewässerung dienten. Die Gewässer waren von Schilf umwachsen und von Sykomoren beschattet. Seerosen bedeckten Teile davon und bunte Fische tummelten sich darin. Die Wege waren mit Platten belegt und die Bäche von kleinen Stegen überspannt. Haremhab erreichte vor ihr ein schmuckloses aber adrettes langgezogenes Gebäude und betrat es durch ein offenstehendes großes Tor. Nefer folgte ihm und hatte schon an den Geräuschen und dem Geruch erkannt, daß es sich um den Marstall des Pharao handelte. Auch dieses Gebäude war großzügig angelegt, wie alles in Achetaton. Die Pferde konnte frei laufen …
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