… aus verschiedenfarbiger Kuhhaut. Andere waren von dunklerer Hautfarbe; sie trugen lange Umhänge und waren über und über tätowiert. Auch ein paar nubische Krieger, in Leopardenfell gekleidet und mit Federn auf dem Kopf, schienen hier auf einen lukrativen Auftrag zu warten. Nefer starrte sie sehnsuchtsvoll an, erinnerten sie sie doch an die weit entfernte Heimat. Die Tänzerin zog Nefer weiter. Es ging zwischen den hohen weiß glänzenden Obeliskenhindurch, die das Pylonentor in der Palastmauer einrahmten, welches von Soldaten bewacht wurde. Breite Sandsteinstufen führten zu der mächtigen Front des Palastes empor. Sie war von Säulen gesäumt, die in den Himmel zu reichen schienen und mit wunderbaren bunten Malereien verziert. Es blieb ihr leider nicht viel Zeit, sie zu betrachten, denn sie wurde eilig vorübergeschoben. Zwei Soldaten öffneten die große goldverzierte zweiflüglige Ebenholztür als sie die Tänzerin erkannten und sie traten in eine kühle hohe Halle. Bogenfenster ließen das Licht hereinfluten und tauchten die herrlichen Malereien an den Wänden, welche Jagdszenen im grünen Papyrusschilf darstellten, und den Boden aus buntglasierten Fließen in ein warmes, golden angehauchtes Licht. Auch hier gab es wieder wundervolle, diesmal gold- und silbergestreifte Säulen, die das Dach trugen. Nefer folgte ihrer Führerin ergeben durch den Saal und durch ein weiteres, diesmal offenstehendes, Tor. Sie durchquerten lange Gänge und blieben schließlich vor einer der Türen stehen. Die Tänzerin unterhielt sich mit einem bewaffneten Soldaten, der hier offensichtlich Wache hielt. Der Mann verschwand hinter der Türe und tauchte wenig später wieder auf. Er wies mit der Hand auf den Eingang und nickte zustimmend.
Die Königin
Während der Soldat zur Seite trat, machte die Tänzerin vorsichtig einen Schritt in das Gemach und zog Nefer wieder hinter sich her. Nun doch wieder etwas ängstlich geworden, duckte sich das Kind hinter den Röcken der Frau. Sie hörte die ihr schon bekannte Stimme der Tänzerin reden und dann eine sehr schöne, sanfte Stimme antworten. Neugierig geworden streckte sie den Kopf an der Hüfte der Tänzerin vorbei und riskierte einen Blick. Sie befand sich eindeutig im Gemach einer edlen Dame. Der Boden war mit gold- und silbergemusterten Matten bedeckt, überall lagen bunte, glänzende Kissen herum und die Wände waren mit Tiermotiven und Pflanzenornamenten geschmückt. Die schmalen Bogenfenster waren …
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