… daß man ihm ansah, daß er kein armer Mitbürger war. Nefer ließ sich schicksalsergeben mitziehen. Sie erreichte im Schlepptau des reichen Mannes die breite Straße, welche am Nil entlang zum Villenviertel der Stadt führte. So hatte sie es von der Herfahrt mit dem Schiff jedenfalls in Erinnerung.Der Mann passierte eine Nische zwischen zwei der Häuser und plötzlich zog er sie hinein und drückte sie gegen die heiße Wand. Anscheinend konnte er es nicht erwarten, die erworbene Ware auszuprobieren. Das Kind wußte nicht, wie ihm geschah als er begann, sie überall anzufassen und sein Geschlechtsteil halb entblößte. Das Temperament ihrer Mutter und das Gefühl daß das, was hier vor sich ging nicht rechtens war, ließ sie sich jedoch mit Händen und Füßen zur Wehr setzen. Der Kaufmann meinte mit einer kleinen Wildkatze zu ringen und als Nefer ihn schließlich in letzter Verzweiflung deftig in sein Gemächt biß, ließ er stöhnend von ihr ab. Das kleine Mädchen schaffte es allerdings nicht, mehr als ein paar Schritte zwischen sich und ihren Peiniger zu bringen, als er sie schon wieder einholte, am Arm packte und ihr eine schallende Ohrfeige gab. Unter lautem Schimpfen und Murren zog er sie weiter hinter sich her immer wieder die schmerzende Stelle zwischen seinen Beinen reibend. Plötzlich blieb er mit einem überraschten Atemzug stehen. Nefer rannte prompt gegen ihn und fiel dann unsanft auf ihre Sitzfläche. Parallel zur Straße verlief hier ein langer Anlegesteg, welcher aber nicht am Wasser endete, sondern in Holzstufen zu einer dicken, hohen Mauer emporführte. Auf dieser Mauer drängten sich armselige Gestalten und wurden von Soldaten mit Peitschen und Schwertern immer wieder vorwärts getrieben, wenn sie in Panik von der Mauer zurück und auf den Steg drängten. Nefer war zuerst nicht klar, was da vor sich ging; dann stürzte unter heißerem Schreien eine der Gestalten, nur mit einem schmutzigen Lendenschurz bekleidet, von der Mauer in das braungrüne Wasser und plötzlich fing der Fluß zu brodeln an. Die spitzen Schreie des Mannes verhallten bald, als die riesigen Krokodile ihn in Stücke zerrissen und sich das Wasser des Nils blutrot färbte. Entsetzt und doch fasziniert hatte Nefer keinen Blick von der Szene wenden können und stand viel zu sehr unter Schock, um sich zu wehren, als ihr erster Besitzer sie über den Steg und die Stufen hinaufschob. Mit wütender Miene redete er auf einen der Soldaten ein. Aber erst, …
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