In der Wüste
Nefer zog ihr dünnes Leinengewand so fest es ging um sich zusammen. Die Nächte in der Wüste waren bitterkalt. Tutu hatte sie abseits vom Lagerfeuer, an dem die Nomaden und er saßen, an einen in den Boden getriebenen Holzpflock gebunden. Ihre Hände waren vor der Brust gefesselt und dann mit einem längeren Strick am Pfahl befestigt. Es war gar nicht so einfach für sie, sich zu bewegen. Zuerst hatte Tutu sie mit ans Feuer gezerrt; als er jedoch bemerkt hatte, mit welch gierigen Blicken sie einige der Nomaden verschlungen hatten, hatte er es vorgezogen, sie abseits zu halten. Die Wüstenbewohner waren ein wildes Volk und Tutu war sich nicht sicher ob das Gold, das er ihnen für ihre Hilfe bezahlt hatte, ihm ihren Gehorsam sicherte. Auch das Vergnügen, daß er sich von Nefers Zähmung versprach, würde noch warten müssen. Er durfte sich nicht ablenken lassen und mußte auf der Hut sein. Mißtrauisch warf er immer wieder Blicke um sich und beschloß, heute Nacht mit einem wachen Auge und mit dem Dolch in der Hand zu ruhen. Schließlich mußte ereinige Tage und Nächte überstehen, ehe die Karawane die Gegend um Memphis erreichen würde und er per Schiff die Weiterreise würde antreten können. Nefer hatte Tutus Unsicherheit bemerkt. Sie hatte das Gefühl, daß die Nomaden dieselben waren, die auch für den Überfall auf das Schiff verantwortlich waren und somit ziemlich skrupellos. Letztendlich machten sich die Anstrengungen und Strapazen des Rittes durch die Wüste doch bemerkbar und Nefer schlief ein.
*
Am nächsten Morgen erwachte sie durchgefroren auf dem kalten …
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
301 Leser seit 1. Jan. 2025 für diesen Abschnitt
Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!