… nieder. Schlaflos wälzte er sich auf seinem Lager hin und her. Er hatte nicht einmal die Kleider ausgezogen, hatte sich einfach verzweifelt auf die Decken geworfen. Antef wußte nicht, ob er geschlafen hatte oder nicht, auf jeden Fall war er plötzlich hellwach. Die Öllampe auf dem Tisch neben dem Bett war fast heruntergebrannt und gab kaum noch Licht. Er hörte eine tiefe befehlsgewohnte Stimme brüllen, vernahm das Geklirr von Waffen und die Schritte vieler Männer auf dem Flur vor seinem Zimmer. Plötzlich flog die Türe so schwungvoll auf, daß sie polternd gegen die Wand knallte und eine muskulöse Gestalt eilte mit zielstrebigen Schritten auf sein Bett zu. Antef sprang auf und griff nach dem Dolch, den er neben der Öllampe abgelegt hatte. Als er das dröhnende Lachen vernahm, ließ er ihn jedoch erleichtert wieder sinken und erkannte im schwachen Licht seiner langsam erlöschenden Lampe den Feldherren Haremhab. „Willst du mich erstechen, Antef? Eigentlich bin ich gekommen um deine kleine Wildkatze von einer Verlobten zu suchen und nebenbei einer Ratte namens Tutu den Gar aus zu machen!“ Antef ließ sich auf sein Lager zurücksinken und stieß einen tiefen Seufzer aus: „General Haremhab, Aton sei Dank.“ „Danke nicht Aton, danke den inneren Unruhen, die mich nach Achetaton eilen ließen um bei der Thronfolge ein Wort mitzureden und danke Anchesenpaaton, die dein Gespräch mit Eye heimlich belauscht hat, und mir gleich nach meiner Ankunft den Befehl gegeben hat, ihre Freundin Nefer zu suchen!“ Mit mildem Lächeln sah er auf den verzweifelten Arzt hinab. Er würde nie verstehen, wie man sich wegen einer Frau so zum Narren machen konnte. Sicher, auch er begehrte die schöne Mutbenret, aber bei ihm musste alles in geordneten Bahnen verlaufen. „Ich habe gehört, daß du meine Männer durch Drohungen gefügig gemacht und nach Spuren gesucht hast?!“Grinste er und fragte dann ernster geworden: „Erzähl mir, ob du etwas entdeckt hast und erklär mir dann nochmal die ganze Geschichte.“ Stumm hörte er dann Antefs Bericht über den Tod Huyas, über den Fund von Nefers Perlenkragen und über die nutzlose Spurensuche in der Wüste. Haremhab ging im Gemach auf und ab. Dann warf er einen Blick durch das Bogenfenster und meinte: „Antef komm mit!“ Zu seinen auf dem Flur wartenden Männern polterte er: „Macht die Streitwagen fertig und eine Truppe von zwanzig Mann. Das wird fürs erste genügen. Gleich wird es Tag und …
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