… den Beinen. Ein paar Mal atmete er tief durch, dann hatte sich das leichte Schwindelgefühl gelegt, welches ihn beim Aufstehen ergriffen hatte. Tunip vergaß, eingeschnappt zu sein und eilte an die Seite seines Herrn. „Geht es wieder, Herr?“ Fragte er eifrig. Sunu nickte nur und ging zurück zu der auf dem Boden liegenden Dame Tuja. Ihr Zustand war unverändert. Hui war ihm gefolgt und sah fragend von einem zum anderen. „Ich werde dir alles Nähere später erklären.“ Murmelte Sunu. „Wir müssen sie in Sicherheit bringen.“ Hui zuckte die breiten Schultern und antwortete: „Das schon, Befehlshaber, aber zuerst müssen wir die Sauerei aufräumen.“ Ungerührt deutete er mit einem Daumen über seinen Rücken auf die beiden Leichen. Sunu überlegte kurz und stimmte dann zu. Während seiner ganzen Befreiungsaktion hatte er sich noch keine Gedanken über die Spuren gemacht, die er hinterlassen hatte. Theoretisch würde Hapuseneb dafür sorgen, dass über all dies der Mantel des Schweigens gebreitet werden würde. Diente die Verdunkelung dieser Angelegenheit ja zu seiner eigenen und der Sicherheit des Pharao. Niemand durfte schließlich Misstrauen schöpfen, wegen der Todesumstände von Tuja. Wenn aber nun gar keine Spuren vorhanden wären, würde es nicht selbst den überheblichen Hohepriester verwirren? Die drei Männer sahen sich wortlos an und gingen wieder auf das Tempelareal zu. Diesmal ohne Zwischenfälle vergruben sie alle drei Leichen. Auch diejenige des Priesters im Aufbahrungssaal holten sie eilig und begruben sie mit den anderen beiden etwas abseits im Wüstensand. Schweißgebadet beendeten sie ihre schaurige Tätigkeit und machten sich auf den Heimweg. Grinsend zog Hui einen glänzenden Gegenstand aus seinem Wams und ließ ihn vor Tunips Gesicht hin- und herbaumeln. „Das konnten wir doch nicht mitverscharren, nicht wahr?!“ Amüsiert bemerkte der Nubier die Mischung zwischen Ekel vor dem auf das Schmuckstück getropften Blut und Gier nach dem glänzenden Metall. „Außerdem verlierst du bald deine Wäsche.“ Das Grinsen wurde breiter, als er auf Tunips sich verflüchtigenden Schurz wies. Beleidigt griff Tunip nach dem Gürtel und befestigte ihn, nicht ohne vorher das Blut einem entrüsteten Hui an den Schurz geschmiert zu haben, an seiner Hüfte. Das Graben im Wüstensand hatte Sunu wieder gefährlich geschwächt und Tunip stützte seinen Herrn indem er dessen gesunden Arm um seine Schultern legte und ihm Halt …
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