… um. Seine Kraft hatte bereits bedenklich nachgelassen durch den Blutverlust an seinem Arm und nun würde er nochmals gegen zwei Gegner antreten müssen. Vorsichtig ließ er Tuja zu Boden gleiten und wollte, sich wieder aufrichtend, eben nach seinem Schwert greifen, als ein seltsames Zischen zu hören war. Sunu kannte das Geräusch und ließ seinen Blick schnell zur Pforte gleiten. Mitten in seinem Lauf wurde der auf sie zurennende Soldat zu Boden gestreckt. Einen blitzenden Dolch in seiner Brust. Der hinter ihm heranhastende Priester kam ins Straucheln und völlig überrumpelt wich Sunu zur Seite, als Tunip einen Kampfschrei ausstieß und an ihm vorbeidrängte. Noch ehe der Befehlshaber eingreifen konnte oder wollte, hatte der Schreiber dem Priester seine Waffe ins Herz gestoßen, so dass dieser tot zu Boden sank. Als der junge Mann sich triumphierend zu seinem Herrn umwandte, konnte sich dieser trotz Gefahr und Schwäche, ein Lächeln nicht verkneifen: das sonst so gepflegte Haar des Jünglings war zerzaust, seine Haut voller Wüstenstaub und der Schurz hing auf einer Seite bis zum Knie herab, des Haltes des Gürtels beraubt. Ein mächtiger Schatten tauchte neben Sunu auf und dieser wandte sich nicht einmal nach ihm um. Nur aus dem Augenwinkel sah er weiße Zähne aufblitzen, als er sich bedankte. Gerade noch rechtzeitig konnte Hui den Befehlshaber unterhaken, als dessen Knie nachgaben. Vorsichtig führte der große Schwarze den Verletzten bis zu einem Felsbrocken und setzte ihn, mit dem Stein als Rückenlehne, auf den Sandboden. Hui kniete neben ihm nieder, während ein äußerst besorgter Tunip angehastet kam, den blutigen Dolch mit angewidertem Gesicht von sich weghaltend. Wortlos deutete der Nubier auf Tunips hängenden Schurz. Der Schreiber verstand, was der Leibwächter wollte und riß, verzweifelt die Augen verdrehend, einen breiten Streifen Stoff von dem sowieso schon verschandelten Kleidungsstück ab. Während Hui einen provisorischen aber festen Verband an Sunus linkem Arm anlegte, betrachtete Tunip mit entrüsteter Miene seine unzulängliche Bekleidung und murmelte: „Wenn mich so jemand sieht!“ Hui schaute kurz von seiner Verbandstätigkeit auf und antwortete leise grinsend: „Deine hübsche Nefer wäre sicher entzückt!“ Beleidigt wandte der Schreiber ihm den Rücken zu. Sunu erholte sich etwas, nachdem der feste Verband die Blutung weitgehend stoppte. Mit Huis Hilfe erhob er sich und stand kurz wankend wieder auf …
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