… würde sie dich womöglich noch Jahre lang hinhalten....also habe ich mir doch eine Belohnung verdient!“ Thut stieß eine Art Knurren aus, flüsterte dann jedoch: „Also gut, du sollst deinen Lohn erhalten. Zum Glück wirst du mir ja hinterher nicht mehr unter die Augen kommen. Sei froh, dass ich noch nicht alle Hebel in Bewegung setzten kann, sonst würdest du dieses Land in einem Sarkophag verlassen, nachdem du deinen eigentlichen Auftrag gründlich versaut hast.“ Die Dame Tuja war wie gelähmt von dem Schrecklichen, was sie mit angehört hatte. Die Gedanken überschlugen sich in ihrem Kopf. Sie musste unbedingt dafür sorgen dass die Königin erfuhr, wer ihre Gegner waren, und dass ihr künftiger Ehemann und Pharao mit dem Missetäter unter einer Decke steckte. Am besten würde sie eine Dienerin zu Sunu schicken und um ein geheimes Treffen bitten. Er würde wissen, was zu tun war. Plötzlich wurde ihr die Stille bewusst. Kein Flüstern mehr, keine Stimmen. Sie hatte ohnehin mehr als genug gehört. Sanft drückte sie gegen die Tür, um sie zu schließen. Doch ehe sie sie ins Schloß drücken konnte flog diese auf, die Dame Tuja zu Boden schleudernd, und mit wütend verzerrtem Gesicht stürzte Gaza in den Garten. „Mein eigen Fleisch und Blut fällt mir in den Rücken!“ Zischte er gefährlich leise. Er blickte sich um, konnte zu seiner Zufriedenheit jedoch keine unerwünschten Zeugen entdecken. Grob riß er seine Schwester auf die Beine. Hinter seinem Rücken kam vorsichtig mit fragendem Blick das Gesicht von Thutmosis zum Vorschein. „Was jetzt? Sie hat bestimmt alles gehört.“ Eine gewisse Unsicherheit schwang in der Stimme des künftige Pharao mit. „Sie muß verschwinden, für immer.“ Mit fester Stimme besiegelte Gaza das Schicksal von Tuja. „Ich weiß,“ flüsterte Thut, den Wesir abwartend beobachtend, „aber sie ist deine Schwester...“ „Na und, Hatschepsut ist die deine...“ Vielsagend auf den Horus im Nest blickend ließ Gaza den Satz in der Luft hängen. Beide Männer sahen auf die Dame Tuja. Eine rasche Bewegung nahm sie noch wahr, dann wurde ihr schwarz vor Augen. Ihr eigener Bruder hatte sie niedergeschlagen. Zu Tujas Glück hatte keiner der beiden Übeltäter die sich ängstlich hinter einer Säule der Gemächer zusammenkauernde Gestalt ihrer Dienerin bemerkt.
*
Kein einziger der wenigen Menschen, die so früh schon im Park unterwegs waren, wagte es die beiden hochrangigen …
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