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… Sunu riß ihn grob wieder auf die Beine. „Was ist mit ihr? Ist sie tot? Ist sie gefangen? Lebt sie noch?“ Die Worte des Befehlshabers überschlugen sich fast, seine obligatorische Beherrschung war dahin. Tunip schlug ihm auf die Hände und rief wütend: „So laß mich doch los, ich erzähl`s dir ja.“ Peinlich berührt ließ Sunu seinen Untergebenen los. Wie oft er im Leben die Beherrschung verloren hatte konnte man an einer Hand abzählen. Er versuchte seine innere Ruhe wiederzuerlangen und zwang sich, sich ruhig auf die Bank zu setzen. Tunip ließ sich ebenfalls wieder nieder und sagte leise: „Hörst du jetzt auf, dich wie einer von Seths Dämonen zu benehmen? Ich denke nicht dass es gut wäre, wenn jemand uns belauscht. Was denkst du, warum ich wie ein Wurm durchs Gebüsch gekrochen bin? Nur damit wir in Ruhe reden können. Im Palast weiß man ja nie... selbst in den eigenen Gemächern.“ Tunip blickte sich noch einmal forschend um und schien mit der Umgebung zufrieden zu sein. „Also. Ich habe dir doch einmal von der hübschen Dienerin der Dame Tuja erzählt, sie heißt übrigens Nefer?“ Sunu nickte ungeduldig und machte seinem Schreiber eine Geste fortzufahren. „Nun ich habe mich schon gewundert, dass ich sie tagelang nicht gesehen habe. Jetzt weiß ich den Grund. Sie hat sich bei einer Verwandten hier auf dem Palastgelände versteckt, weil sie etwas Unglaubliches und für sie sehr Gefährliches beobachtet hat. Aus lauter Angst traute sie sich seither nicht aus dem Gemach ihrer Tante, die in der Küche des Tempels arbeitet. Als ich heute aber zum wiederholten Male das ganze Palastareal durchstreifte, hatte sie sich hinter einer Mauer verborgen und mich abgepasst. Sie konnte und wollte nicht mehr schweigen. Sie hat mir in äußerster Hast erzählt dass sie gesehen hat, wie Thutmosis II und Gaza ihre Herrin niedergeschlagen und weggeschleppt haben. Leider konnte sie mir nur dich Richtung angeben, in der sie verschwunden sind, da sie ihnen aus Angst nicht folgen wollte.“ Sunu war bei den letzten Worten Tunips aufgesprungen und eilte in langen Schritten dem Palast zu. Tunip stolperte in der Hast sich zu erheben und seinem Herrn hinterherzujagen. Der zierliche Schreiber hatte alle Mühe den langbeinigen sehnigen Befehlshaber einzuholen. Er hängte sich an dessen Arm und redete drängend auf ihn ein, im verzweifelten Versuch ihn zu bremsen: „Herr, wo willst du hin?“ Sunu knurrte: „In den Palast, diesem Hurensohn  …
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