ELSA
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Elsa
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… für ihn. Er schrie, brüllte und brauchte ihre Aufmerksamkeit. Er war mager und spirrelig und seine Krankheiten ließen Elsa still und leise werden. Mama war nur mit ihm beschäftigt und Papa versuchte, dieses auszugleichen. Elsa wurde sein Kind, zu ernst, zu mager, unsicher und immer pflichtbewusst.

Früh begriff sie, dass ein Junge mehr bedeutetet, als ein Mädchen. Sie hatte sich so auf ein Geschwisterchen gefreut und zusammen mit Papa Salz und Zucker in die Fensterbank gestreut. Sie konnte sich weder für einen Bruder noch für eine Schwester entscheiden und deshalb hatte Papa die beiden Häufchen miteinander vermischt. Am frühen Morgen entdeckte sie Spuren auf der Fensterbank und wusste, dass der Storch da war und das Baby jetzt bald kommen würde.
Elsa stellte sich Babys niedlich und sanft vor, wohlriechend und meistens schlafend. Man kann sie baden, ihnen das Fläschchen geben, sie knuddeln und lieb haben. Den brüllenden Bruder hätte sie am liebsten jeden Abend auf die Fensterbank gelegt, vielleicht hätte der Storch ihn zurückgenommen oder in eine andere Familie gebracht. Solange er noch nicht laufen konnte, ging es ja noch, aber als er dann anfing zu sprechen, hätte sie ihn am liebsten ins Meer geworfen. Alles drehte sich nur noch um ihn. Sie verlor ihre Lachgrübchen und ihre Fröhlichkeit. Der Bruder wurde mit süßer Sahne bevorzugt und blieb trotzdem mager. Seine straßenköterfarbenen strähnigen Haare ließen ihn dürr und fast unterernährt wirken. Niemals hatte er blonde Löckchen, kein strahlendes Lachen, dafür aber riesige Segelohren. Nur das strahlende Blau der Augen und die frisch gewaschenen Ohren hatten sie gemeinsam.

Elsa konnte nicht verhindern, dass er Laufen lernte und ihr auf Schritt und Tritt folgte. Er lernte Sprechen und Singen. Er sang für sie „Zuckerlilly, Du bist süß, komm mit mir ins Paradies“, Mama hatte es ihm beigebracht. Elsa weinte, als sie merkte, wie lieb der kleine Bruder sie hatte und verzieh ihm, dass er ein Junge war.

Elsa war schon groß und verständig, fast sechs Jahre alt, als Papa wieder mit ihr Zucker oder Salz in die Fensterbank streuen wollte. Salz kam für Elsa nicht in Frage, sie wollte Zucker. Der Storch akzeptierte das Zuckerhäuflein und brachte wirklich ein Schwesterchen. Klein und rundlich, mit rosig zarten Füßchen und kleinen Perlenzehen. Sie war so weich und schnubbelig und deshalb hieß sie ihr Leben lang “Schnubb“. Für Elsa wie ein Püppchen, das  …
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