Elsa freut sich so auf den Silvesterabend. Ein großes Fest bei alten Freunden aber Pieti knört, weil er lieber malen möchte. Am Abend ist er dann doch bereit und zieht seinen schwarzen Anzug an. Unnahbar, fremd und weit entfernt steht er stumm und Whisky trinkend da und meint, er male Noten für die Melodie, die wir nicht hören können. Ein Spinner, meint ein Jugendfreund, die andern denken ein Exot und Elsa denkt, „er hat ´ne Klatsche, wie werde ich ihn bloß wieder los?“ Es ist noch nicht mal Mitternacht, als Pieti nölt, dass er lieber gehen möchte und im Auto auf sie warten will. „Elsa, gib ihm doch den Schlüssel, dann sind wir ihn endlich los“, reden die Freunde auf sie ein. In den frühen Morgenstunden findet das Fest sein Ende und Elsa glaubt nicht mehr daran, dass er noch da ist und will schon fast ein Taxi rufen. Die Freunde lachen sich kaputt, als die dann sehen, dass er im Auto sitzt und schläft.
Der Türknall hat ihn aufgeweckt und fröstelnd brummelt er vor sich hin bevor er dann im besten Schwyzer-Dütsch richtig an zu keifen fängt. Er kann von Glück sagen, dass Elsa nichts versteht. Die Freunde hätten ihr liebend gern geholfen, den idiotischen Exoten zu entsorgen.
An der letzten Ampel am Stadtrand öffnet er die Autotür, um auszusteigen. Bei Nieselregen und dem schwachen Wind denkt er plötzlich an die Vergänglichkeit der Schönheit und hat Sorge, dass ihn die Presse so sehen könnte. Meckernd zieht er die Tür bei Grün wieder ins Schloss. Elsa hat so gut wie nichts getrunken und fährt bedächtig auf dem glitschig-feuchten Kopfsteinpflaster. Ganz ohne Grund brüllt er „pass auf“ und fasst ihr dabei ins Lenkrad. Den Hund hatte sie schon längst gesehen und abgebremst. Zeitlupenhaft vergehen die …
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