In der Nacht zum Sonntag erreicht sie ein Alarmruf, weil der große Meister spinnen und verrückt spielen würde. Sie sollte sofort kommen. Elsa raste so schnell sie konnte zum Ort des Geschehens. Schon auf der Treppe meinte sie, die Neunte von Beethoven zu hören und dann sah sie ihn, hinter Glaswänden bis an die Decke reichend. Pfeife rauchend kippte er sich mit Rotwein zu und die Gäste warteten fasziniert auf das, was noch passiert und fanden es ganz toll. Übergangslos wechselte er in das Gejammer des kinderreichen Hausbootbesitzers und damit Belinda ihn auch erhörte, erschallte es dreisprachig mit dem lockenden „Ti amo“. Die Stimmung war am Siedepunkt und der Alarm war ganz umsonst. Er hatte die Massen ganz gezielt aufgeheizt. Elsa sagte er, dass die Menschen hier so blöde sind, und selbst nach „Hänschenklein“ noch den Limbo tanzen würden. Sie dachte voller Angst, dass er verrückt ist und. so jung wie sie war, wäre sie am liebsten weggelaufen.
Sonntag ist er wieder fit. Mit seiner tollen Stimme und stoischer Gelassenheit moderiert er den Auftritt eines bekannten Stars im Stadion. Papa ist natürlich mitgekommen. Ganz fein, im grauen Zwirn, ist er stolz wie Oskar. Zu Elsas feinem grauen Kleidchen und dem toten Silberfuchs um ihren Hals sagte er „Oh“ und nach Pietis Ansage gab er lang anhaltenden Applaus. Die Herren von der Presse wollten wissen, wer er ist und er sagte doch tatsächlich „ich bin der Schwiegervater.“
Am nächsten Morgen liegt Vogelfrau Isolde tot in ihrem Bauer und Adrian pickt trauernd auf dem Boden herum. In einer kleinen, feinen Schachtel hat Elsa Isolde im elterlichen Garten unter dem Walnussbaum vergraben. Auch …
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