Silvester hat er wirklich Show-time-frei. Der Trauerfall und seine tatsächlich eingetretene Grippe machen ihm die Zeit furchtbar schwer.
Weihnachten bei Mama und Papa ist für Elsa eine harte Zeit, Pieti ist der Favorit und alles, was er macht, ist gut und richtig. Er wäre eben ein ganz berühmter Mann und sie soll endlich begreifen, dass Künstler andere Menschen sind.
Ständig stand in der letzten Zeit irgend etwas über ihn in der Zeitung, meistens war nichts Wahres daran und wenn dann auch noch sein Foto abgebildet war, brauchte Mama immer länger zum Einkaufen. Elsa fragte sich, wann sie ihn endlich adoptieren. Auf seinen ganz besonderen Wunsch gab es Rinderbraten und nicht die sonst übliche Weihnachtsgans. Papa trinkt mit ihm heißen Rum und hört sich seine erfundenen Geschichten an. Mama strahlt mit spitzem Mund und meint, dass sie schon immer wusste, dass Elsa etwas ganz Besonderes ist. Ihr kleiner Bruder ist verärgert, weil der Kamin nicht richtig zieht und ihre Schwester muss ganz früh nach Hause, um ihren grippekranken Mann zu pflegen. Die Gans gab es für Papa nach Weihnachten und Elsas Mama rührte gedankenvoll in der angedickten Weinsuppe und fragte sich, ob das alles noch normal war.
Elsa freut sich so auf den Silvesterabend. Ein großes Fest bei alten Freunden aber Pieti knört, weil er lieber malen möchte. Am Abend ist er dann doch bereit und zieht seinen schwarzen Anzug an. Unnahbar, fremd und weit entfernt steht er stumm und Whisky trinkend da und meint, er male Noten für die Melodie, die wir nicht hören können. Ein Spinner, meint ein Jugendfreund, die andern denken ein Exot und Elsa denkt, „er hat ´ne Klatsche, wie werde ich ihn bloß wieder los?“ Es ist noch nicht mal Mitternacht, als Pieti nölt, dass er lieber gehen möchte und im Auto auf sie warten will. „Elsa, gib ihm doch den Schlüssel, dann sind wir ihn endlich los“, reden die Freunde auf sie ein. In den frühen Morgenstunden findet das Fest sein Ende und Elsa glaubt nicht mehr daran, dass er noch da ist und will schon fast ein Taxi rufen. Die Freunde lachen sich kaputt, als die dann sehen, dass er im Auto sitzt und schläft.
Der Türknall hat ihn aufgeweckt und fröstelnd brummelt er vor sich hin bevor er dann im besten Schwyzer-Dütsch richtig an zu keifen fängt. Er kann von Glück sagen, dass Elsa nichts versteht. Die Freunde hätten ihr liebend gern geholfen, den idiotischen Exoten zu entsorgen.
An der letzten Ampel am Stadtrand öffnet er die Autotür, um auszusteigen. …
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