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Ich beschloss mir auf dem Nachhauseweg einen Kaffee zu holen und für den Rest des Tages nicht mehr aus meinem Bett zu kommen. Aber vorher musste ich noch was erledigen.
"Hallo?"
"Hallo Mama. Ich bins Maya. Frohes Neues."
"Oh Maya, danke dir auch. Willst du deinen Vater sprechen? Er ist im Moment leider nicht da."
"Nein, ich will mit dir reden."
Ich hielt kurz inne. Wollte ich das wirklich? Wollte ich wirklich mit meiner Mutter reden? Und das nachdem ich Drogen genommen und 12 Stunden Nachtschicht hinter mir hatte.
"Vielleicht kann ich in den nächsten Tagen mal vorbeikommen?"
"Oh eh, du möchtest uns besuchen? Tja weißt du, ich muss mal sehen. Ich weiß nicht genau, ob ich Zeit hab. Es ist ja so schrecklich viel zu tun. Weißt du die Nachbarn haben schon wieder..."
"Ach lass Mama, du ich ruf einfach später nochmal an. Ja? Machs gut."
"Aber Maya warte, ich...."
Ich legte auf. Was hatte ich da nur getan? Ich bin tatsächlich über meinen Schatten gesprungen und bat meine Mutter um etwas Zeit für mich. Ja bin ich denn verrückt? Was hatte ich denn erwartet? Dass sie zu mir sagt, dass das ihr innigster Wunsch ist, seitdem ich ausgezogen bin. Dass sie nur für mich extra nochmal eine Ente zubereitet und allen Nachbarn erzählt, dass ihre großartige Tochter Maya sie besuchen wird und dass das auch alle Menschen aus den umliegenden Städten erfahren sollen. Sämtliche Fernsehsender werden dieses Ereignis weltweit übertragen und alle Zeitungen werden jedes Jahr erneut darüber berichten.
"Heute jährt sich zum fünften Mal der Tag, an dem Maya ihre Mutter besuchte."
Selbst wenn sie sofort ja gesagt hätte. Worüber hätte ich mit ihr reden sollen? Über mich und unser tolles Verhältnis? Keine gute Idee. Genauso wie der Einfall, sie anzurufen. Ich hatte doch nur ein schlechtes Gewissen, weil ich sie nie anrief. Gut, das war dann damit vom Tisch. Ich hatte sie angerufen. Mein Gewissen war somit wieder rein. Ich werde sie nie wieder anrufen.
Die nächsten Tage verliefen extrem ruhig. Ich musste jede Nacht arbeiten und hatte nicht so wirklich das Bedürfnis mich mit den Jungs zu treffen. …
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