In solchen Momenten war es meist Danny, der uns mit seinen seltsamen Lauten, die er immer von sich gab, nachdem er sich einen Schuss gesetzt hatte, davon abhielt uns gegenseitig umzubringen.
Sterben wollte niemand so wirklich von uns. Da bin ich mir sicher. Obwohl wir so gelebt haben. Wir tranken bis uns der Magen ausgepumpt werden musste, allerdings nie in dem Krankenhaus, indem ich arbeitete. Die Jungs prügelten sich mit allen möglichen Typen und wenn gerade keine da waren, dann gingen sie eben gegenseitig aufeinander los.
3
Nie hätte ich gedacht, dass mein Leben so verlaufen würde.
Ich bin recht bescheiden in einem Vorort aufgewachsen. Meine Eltern verdienten beide Geld und wir hatten ein tolles Haus. Ich ging zur Schule, ganz normal. Geschwister hatte ich keine. Meine Mutter wollte nicht noch ein Kind und mein Vater musste irgendwann nachgeben und sich fügen. Er musste sich oft meiner Mutter fügen. Er tat es, immer.
Während meiner Schulzeit hatte ich ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern. Ich war die perfekte Tochter, gute Noten, tolle Freunde, keine Skandale.
"Maya wird irgendwann mal Ärztin.", sagte meine Mutter immer. Sie erzählte es jedem. Auch denen, die es gar nicht interessierte. Maya wurde keine Ärztin. Prompt erzählte meine Mutter niemandem mehr etwas über mich. Ich zog mit 18 in die Stadt, machte eine Ausbildung zur Krankenschwester und seitdem verlief mein Leben geordnet und war randvoll mit Disziplin und Rechtfertigungen aller Welt gegenüber. Besonders gegenüber meinem Vater. Nachdem ich die Familie in den Schmutz gezogen hatte, weil ich keinen Doktortitel erhielt, musste er sich noch mehr den Launen meiner Mutter fügen. Sie kann nichs dafür. So ist sie nunmal. Ihr gebe ich keine Schuld. Ihm schon. Ich dachte, ich bilde mir das nur ein und mein Vater wäre trotzdem stolz auf mich und hätte Verständnis für meine Entscheidung. Kurze Zeit nachdem ich ausgezogen war, wollte er sich mit mir treffen, allein. In einem Lokal.
"Mir ist ganz gleich, wo wir uns treffen. Aber wir müssen miteinander reden Maya."
Also saßen wir irgendwo in einem Straßencafé. Ich trank einen Espresso, er einen Orangensaft.
"Und du bist dir wirklich sicher, dass das das Richtige war? Nicht zu studieren und ewig für Ärzte zu arbeiten, statt selber einer zu sein? …
...war OK - weiter lesen ►
...sollte überarbeitet werden - weiter lesen ►
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