Hätte ich den Weg ins Freie nicht irgendwann selber gefunden, hätte man mich eh bald rausgeschmissen.
Endlich draußen angekommen viel ich erstmal auf alle viere und übergab mich auf den teuren Designerschuhen irgendeiner Tussi, die noch draußen anstand.
Sie schrie mich an und faselte irgendwelchen unverständlichen Müll.
"Ja genau, scheiß Stimmung hier!", schrie ich und lief einfach weiter.
Ich war nicht in der Lage mich zu schämen, geschweige denn mich zu entschuldigen. Wofür denn? Dass ich an Silvester ein wenig über die Strenge geschlagen hatte? Oh bitte, würde man deshalb eine Hotline einrichten, bei der sich jeder für sein Benehmen an Silvester entschuldigen kann, dann wär man am nächsten Silvester noch nicht fertig. Der letzte, der an der Reihe wäre mit entschudigen, könnte dann bereits die Vergehen der letzten sechs Jahre aufzählen.
Ich lief ohne jede Orientierung einfach weiter und irgendwann fiel ich hin und blieb einfach liegen.
Es wäre schön gewesen, wenn ich mich auch am nächsten Tag noch wie eine Feder gefühlt hätte. Nachdem ich vollkommen die Orientierung verlor, bemerkte ich nur noch, wie mich jemand packte und dann war ich auch schon weg. Ich erlebte nicht mal den Jahreswechsel.
Meine Erinnerung kam auch nach mir endlos erscheinenden Minuten nur ganz langsam wieder. Und das, was mir wieder einfiel, war nicht gerade viel.
Ich lag im Bett. Nicht in meinem Bett. Wo zum Teufel war ich? War ich nackt? Nein. Gott sei Dank. Ich schaute mich um. Es sah aus wie ein ganz normales Schlafzimmer. Ein Bett, ein Schrank, ein Schreibtisch mit Computer. Ordentlich. Ich hiefte mich langsam aus dem Bett und sah, dass ich nicht meine Klamotten trug. Ich hatte igendjemandes Shirt an. Ich lauschte, ob von irgendwoher Geräusche kamen. Aber es war ganz still. Ich ging aus dem Schlafzimmer und stand im Flur. Ein riesiger Flur mit dunklem Parkett und einem Spiegel an der Wand. Ich traute mich aber nicht hinein zu schauen. Wenn ich so aussah, wie ich mich fühlte, dann wollte ich das lieber nicht sehen. Ich ging weiter und kam ins Wohnzimmer mit allem möglichen Highteckkram. Es hingen keine Bilder an den Wänden, es waren auch nirgendwo Pflanzen zu sehen. Nicht mal Kunstblumen. Jemand sehr unkreatives musste hier wohnen. Trotzdem war es sehr ordentlich und das bisschen Deko, was ich durch meine noch immer nicht komplett geöffneten Augen sehen konnte, war zwar schlicht, aber doch irgendwie passend. …
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