…
"Also Mark. Was ist los?"
"Ich weiß nicht, was du meinst. Was solln los sein?"
"Mit dir? Du hast irgendwas. Irgendwas bedrückt dich und du warst bei mir, weil du mir davon erzählen wolltest. Ich blöde Kuh hab das aber nicht geschnallt, aber jetzt bin ich hier und du kannst mir alles erzählen."
Er sah mich an und hatte seine Zigarette zwischen den Zähnen.
"Bist du jetzt völlig übergeschnappt? Was solln der Scheiß?"
"Ich versuche dir nur entgegenzukommen. Ich weiß, wie schwer es dir fällt über deine Gefühle zu sprechen. Deshalb dachte ich, dass ich den ersten Schritt mache."
"Den ersten Schritt, wohin denn? Verdammt Maya, bist du breit. Hat dir Danny was von seinem Zeug verkauft?"
"Das ist mir ernst Mark. Immerhin bist du derjenige, der etwas auf dem Herzen hat, also sollte es dir auch ernst sein."
"Ich versteh nur Bahnhof."
Er stand auf und holte zwei Flaschen Bier aus der Küche. Er reichte mir eine.
"Hier trink erstmal einen kräftigen Schluck und dann sagst du mir, was mit dir los ist."
"Ich bin deinetwegen hier."
"Oh wirklich. Vielen Dank. Dann lass uns gleich anfangen."
"Das doch nicht."
Ich seufzte leise und trank einen großen Schluck Bier.
"Da ist wirklich nichts, worüber du mit mir reden willst? Gar nichts?"
"Gar nichts."
"Nicht das kleinste Bisschen?"
"Da ist nichts. Mit mir ist alles in Ordnung. Hör auf jetzt."
Er setze sich wieder neben mich und schaltete den Fernseher ein.
"Hey, weißt du wo Henry heute Nacht ist?"
"Er meinte, er müsste heute zu Hause bleiben. Irgendwas wichtiges in der Familie."
"Richtig, er erwähnte so etwas."
Ich erzählte Mark nicht, was ich gesehen hatte. Er schien es nicht zu wissen und Henry hatte mit Sicherheit seine Gründe, ihm nichts davon zu erzählen. Er hatte Gründe uns allen nichts zu erzählen.
Ich blieb den restlichen Abend bei Mark. Wir sahen fern und irgendwann schlief ich ein.
Es war sechs Uhr morgens, als ich zu Hause ankam. Mein Kopf tat mir weh, ich hatte wohl das ein oder andere Bier zuviel. Es erstaunte mich, dass ich mich in den zwei Menschen, mit denen ich soviel Zeit verbrachte, so sehr geirrt hatte. Henry schaffte es anscheinend doch, irgendwas in seinem Leben richtig zu machen und sei es nur, eine Frau zum Essen auszuführen. Und Mark war eben einfach Mark. Wie dumm von mir zu glauben, dass er etwas auf dem Herzen hatte und ausgerechnet mit mir darüber sprechen wollte.
13
Ich ging duschen und legte mich auf die Couch. Ich hatte keine Lust mich ins Bett zu legen. …
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