… Auch wenn er noch so betrunken ist."
"Ich will das auch nicht für immer so lassen. Nur bis ich mir ganz sicher sein kann, dass sie mich so sehr liebt, dass sie mit Mark nichts anfängt."
"Du vertraust ihr noch nicht?"
"Ich vetraue beiden nicht. Nicht richtig zumindest. Mark ist mein bester Freund, er ist mein großer Bruder, aber ich weiß doch wie er auf Frauen wirkt."
"Oh bitte."
"Dich hat er auch rumgekriegt."
Das saß. Ich schwieg lieber und ließ ihn reden. Ich konnte das alles wirklich nachvollziehen. Henry hatte Recht. Wenn Mark mitbekam, dass Henry eine Freundin hatte, wollte er sie auch. Brüder teilen schließlich alles. Aber das konnte ich Henry nicht sagen, er war ohnehin schon völlig fertig. Der Gedanke erschien so abwägig, aber er war doch so real. Mark nahm sich das was er haben wollte, ohne Rücksicht auf irgendjemanden. Und es war wirklich nicht sicher, ob er diesmal, bei Henry seinem besten Freund, seinem Bruder, eine Ausnahme machen würde. Was war das nur für eine kranke Freundschaft, indem der eine dem anderen aus Angst und Misstrauen, die eigene Freundin und somit das eigene Glück verheimlichen wollte. Aber die beiden kannten nichts anderes. Schlimmer noch, sie hatten nichts anderes. Sie brauchten einander. Mehr als man zu glauben vermochte.
"Ich denke nicht, dass er dir sowas antun könnte."
"Ich will ja auch nicht so denken, aber es sitzt nunmal in meinem Kopf."
"Henry, sieh mich an."
Ich packte ihn an den Schultern und sah ihm tief in die Augen.
"Glaub mir, Mark wird sich zurückhalten. Ihr seid die besten Freunde und Freunde machen sowas nicht. Und Mark weiß das."
Ich wusste es nicht und ich konnte nicht von Henry verlangen, mir zu glauben, wenn ich selbst mir nicht glaubte.
"Sag es ihm bitte trotzdem nicht. Wenn, dann will ich es ihm sagen."
"Ok. Ich sags ihm nicht."
Henry lächelte mich an. Er sah auf die Uhr und sprang vom Sofa auf.
"Ich muss gehen. Ich hab noch eine Verabredung."
Er grinste wieder, wie ein Schuljunge. Henry war verliebt. Wie wollte er das vor Mark verstecken? Das konnte nicht klappen.
In den nächsten Tagen hörte ich weder was von meinen Eltern, noch sonst irgendjemandem. Und ich fühlte mich gut dabei. Ich genoss meinen freien Tag auf meinem Dach, in meiner Stadt, ganz allein mit meinen Gedanken. Ich fühlte mich gut. Ich fühlte mich wirklich gut. Es fing wieder leicht an zu schneien. Der Januar war fast vorbei und der Februar sollte nochmal richtig kalt werden. Ich liebte den Winter. …
...war OK - weiter lesen ►
...sollte überarbeitet werden - weiter lesen ►
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
200 Leser seit 1. Jan. 2025 für diesen Abschnitt
Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!