… Du wirst sehen, du hast dir unnötig Sorgen gemacht."
Er drehte sich weg und wandte sich wieder den beiden zu. Sie schienen sich angeregt zu unterhalten. Ich wollte den armen Henry irgendwie aufmuntern.
"Komm mit an die Bar. Ich geb einen aus. Quasi zur Feier des Tages."
"Ich weiß nicht."
"Ach komm jetzt."
Ich zog ihn am Arm. Widerwillig gab er nach und wir zwengten uns durch die Massen bis an die Bar.
Wir standen eine ganze Weile, ehe wir unsere Getränke bekamen und als wir endlich wieder an unserem Tisch angekommen waren, waren Mark und Jenny weg.
Henry schmiss die Gläser beiseite und stürmte aus der Bar, vorbei an den anderen Gästen. Ich griff nach unseren Mänteln und rannte ihm hinterher.
"Henry warte. Wo willst du hin?"
"Ich habs dir gesagt. Ich habs von Anfang an gewusst."
"Warte doch. Bleib stehen und beruhige dich."
Er blieb wirklich stehen, so dass ich ihn beinahe umrannte.
"Ich habs gewusst. Ich wusste es. Ich bin so bescheuert."
"Ach Henry."
"Und du? Du sagst noch es sei alles in bester Ordnung und alles ganz harmlos."
"Was? Gib jetzt nicht mir die Schuld."
"Ich muss es wissen."
Er lief wieder weiter. Ich hatte immer noch unsere Mäntel im Arm.
"Was musst du wissen? Wo willst du denn jetzt hin?"
"Ich muss es wissen Maya."
"Aber du weißt doch gar nicht, wo du suchen sollst."
"Ich weiß, wo sie sind."
Ich wusste es auch.
Henry hatte nach all den Jahren einen Schlüssel zu Marks Wohnung bekommen und als er die Tür aufgeschlossen hatte, rannte er schreiend in die Wohnung.
"Mark? Jenny?"
Ich lief ihm hinterher. Er rannte zum Schlafzimmer und stieß die Tür auf.
Und tatsächlich, da lagen beide, kaum bekleidet mit jeweils einer Zigarette in der Hand. Mark sprang sofort auf und lief auf Henry zu.
"Alter komm, das ist nicht das wonach es aussieht."
"Ach nein. Was dann? Wonach siehts denn für dich aus. Auf mich macht es den Eindruck, als ob mein bester Freund gerade meine Freundin flachgelegt hat."
Henry versagte die Stimme und Tränen schossen in seine Augen. So hatte ich ihn noch nie gesehen. Selbst Mark wich einen Schritt zurück. Ich konnte nicht glauben, dass dies alles tatsächlich passierte. Beinahe hätte ich zugegeben, mich in Mark getäuscht zu haben, aber eben nur beinahe, denn das hatte ich nicht.
"Mann Henry, beruhige dich. Es tut mir.... ich weiß, dass das scheiße war. Aber hey, wir sind Brüder."
"Nichts sind wir. Ich wusste es von Anfang an, du wolltest sie kennenlernen, um sie dann ins Bett zu ziehen. …
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