… Obwohl die Welt manchmal so schlecht ist und obwohl man ihn für etwas bestraft hatte, woran er keine Schuld trug, hatten seine Augen das Leuchten nicht verlernt.
"Erzählen Sie mir, warum Sie hier sind."
"Warum ich hier bin?"
Ich senkte den Kopf und lächelte verlegen.
"Ich suche nach etwas. Denke ich."
"Nach was?"
"Nach dem Glück. Nach jemandem, der mich davon abhält zu springen, wenn ich springen will, der mich aber auch einfach fallen lässt, wenn ich fallen will."
"Und der Sie fliegen lässt, wenn Sie fliegen wollen."
"Genau."
"Und?"
"Und?"
"Haben Sie ihn gefunden?"
"Nein."
"So wie Sie das sagen, klingt es, als hätten Sie ihn bereits gefunden und dann doch wieder verloren."
"Oh man, Sie sind gut."
"Ich sage Ihnen nur, was ich sehe."
"Ich dachte immer, ich könnte das alles ziemlich gut verstecken. Und dann kommen Sie und Sie sehen durch mich hindurch, als wäre ich aus Wasser."
"Sie sind auch ein bisschen so. Wasser kann man nicht aufhalten. Man kann es nicht bändigen, es bahnt sich seinen Weg. Man kann ihm nur zusehen, wie es immer weiter voran schreitet, mal schneller, mal langsamer, aber es steht niemals still."
"Sie denken, man kann mich nicht bändigen?"
"Ja. Sie wissen es jetzt vielleicht noch nicht, aber Sie sind das Wasser. Sie gehen den Weg, der nur für Sie vorgesehen ist."
"Nur für mich?"
"Jeder Mensch hat seinen eigenen Weg. Natürlich befinden sich die meiste Zeit über da noch andere Menschen, aber es kommt auf die Klenigkeiten an. Auch wenn alle in die selbe Richtung gehen, ist es doch immer nur ein Weg, den es für jeden von uns gibt. Und Sie haben Ihren gerade begonnen."
"Dazu müsste ich ihn erstmal finden."
"Das hatten wir doch beim letzten Mal schon. Ich dachte Sie hätten es verstanden."
"Habe ich auch."
"Was hält Sie dann auf? Wovor haben Sie solche Angst? Sie sitzen hier allein und suchen nach etwas, was Sie längst besitzen, was Sie auch schon länger hätten besitzen können, wenn Sie es eher zugelassen hätten."
"Ich... ich denke, dass..."
"Sie denken zu viel. Hören Sie auf damit. Dazu sind Sie jung."
Er stand auf und nahm meine Hand. Wieder leuchteten seine Augen.
"Kleine Lady, Sie sind etwas ganz besonderes. Doch zu allererst müssen Sie für sich selber etwas besonderes sein, dann werden das auch alle anderen erkennen."
"Sie haben Recht. Der einzige Mensch, der auf mich stolz sein müsste, bin ich."
"Und sind Sie es?"
"Im Moment nicht besonders, aber ich werde es sein."
"Damit sind wir schon zwei. …
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