Ich wusste nicht, ob ich weinen oder auf ihn sauer sein sollte. Aber er kann ja nichts dafür, dass er nichts für mich empfindet. Ich musste mir einfach einreden, dass die Tatsache, dass er mich mag, mehr wert war, als die, dass er mit mir ins Bett wollte. Was er ja nicht wollte, aber im Vergleich, stach die Sympathie das Bett aus. Und es gab einen großen Vorteil. Er konnte mir nicht mehr den Tag ruinieren.
Und dann war er da, der März und Chris war weg.
Wir hatten uns immer verpasst und so konnte ich mich nicht von ihm verabschieden. Vielleicht war es auch besser so. Der Abschied wäre mir schon schwer gefallen. Immerhin hatte ich bis zuletzt die Hoffnung, dass er doch nur mich lieben würde. Schwachsinn, ich weiß, aber doch so schön.
Der Alltag im Krankenhaus half mir auch schnell über seinen Weggang hinweg zu kommen und bald vermisste ich ihn gar nicht mehr. Und ich konnte endlich wieder einfach irgendwelche Klamotten aus meinem Schrank ziehen, ohne mir stundenlang darüber den Kopf zu zerbrechen. Das war eine echte Erleichterung.
Seine Worte gingen mir in letzter Zeit immer öfter durch den Kopf. Er meinte, ich hätte Potenzial. Soviele hatten es bisher erkannt. Und ich endlich auch. Ich hatte zwar kein Einhorn gesehen, aber ich hatte es laut ausgesprochen. Eines morgens, als ich vorm Spiegel stand. Dr. Maya Wess.
"Hallo?"
"Papa, hallo."
"Maya. Oh wie schön, dass du anrufst."
"Wie gehts euch?"
"Ganz gut, wie immer. Und bei dir?"
"Auch alles gut. Hat Mama sich wieder beruhigt?"
"Was meinst du?"
"Na dein Anruf vor ein paar Wochen. Ist sie wieder bei klarem Verstand?"
"Ach Maya, hör auf damit. Aber ja, sie hat sich beruhigt."
"Schön."
"Willst du mit ihr reden?"
"Nein. Aber es wäre lieb von dir, wenn du ihr ausrichten könntest, sie solle sich bitte an unser letztes Gespräch erinnern und welche Bedingung sie gestellt hat."
"Ich weiß zwar nicht wovon du redest, aber das kann ich gern tun."
"Und nochwas. Sag ihr bitte, dass ich diese Bedingung jetzt erfülle."
"Und du bist dir sicher, dass sie was damit anfangen kann?"
"Ja das kann sie. Glaub mir."
"Gut. Das werde ich machen."
"Danke dir Papa. Ich werd euch bald wieder anrufen."
"Ja Schatz. Tu das. Ich denke, dass wird deine Mutter dann wohl auch erwarten."
Er klang ziemlich skeptisch und war sich nicht sicher, wie er mit unserem Gespräch und meiner Bitte umgehen sollte, aber er würde das schon meistern. …
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