… Auch jetzt noch, nachdem sie mit Kai schon lange übers Händchenhalten hinaus war, machte ihr Herz kleine Purzelbäume, wenn sie daran dachte, daß sie ihn gleich sehen würde. Sie sah ihn sofort, als sie den Gastraum betrat. Selbst in der etwas schummrigen Beleuchtung des Rockkaffees fiel seine hohe, schlanke Gestalt auf. Kai lehnte an der Bar und unterhielt sich mit einem Freund. Während Lena auf ihn zuging, konnte sie keinen Blick von ihm lassen. Er war fast Einsneunzig groß und sehr schlank, was die enge Jeans noch betonte. Seine Schultern waren breit und steckten in einem schlichten weißen T-Shirt. Ein paar Strähnen seiner dunkelblonden Haare fielen ihm in die Stirn, während die restlichen zurückgekämmt waren und glatt bis in den Nacken fielen. Als er Lena entdeckte, blitzten seine grünen Augen auf und ein breites Lächeln erhellte sein Gesicht. Er stieß sich von der Bar ab, kam auf sie zu und nahm sie fest in die Arme, während er sie küßte. Lachend drehte sich Martin, sein Freund mit dem er sich vorher unterhalten hatte, zu ihnen um und erklärte: „Wenn ihr nicht gleich damit aufhört, werde ich neidisch.“ Kai ließ unwillig von Lenas Lippen ab, zog in gespieltem Erstaunen eine dunkle Augenbraue hoch und meinte: „Und so ein Kommentar kommt von unserem Casanova vom Dienst.“ Martin grinste, denn er hatte seinen Ruf nicht von ungefähr und Lenas Ansicht nach hatte er gar nichts gegen diese Publicity. Nachdem es ihnen an der Bar zu eng wurde, setzten sie sich zu dritt an einen Tisch und bestellten etwas zu trinken. Sie unterhielten sich über alles mögliche und später gesellten sich auch noch Beate, Lenas Freundin, und etliche andere Bekannte an ihren Tisch. Die Zeit verging wie im Flug und Lena merkte, daß Kai ihr immer wieder verstohlene Blicke zuwarf. Irgendwann flüsterte er ihr zu: „Lena, laß uns bald gehen, ich habe noch etwas Wichtiges mit dir zu bereden.“ Dabei sah er ihr tief in die Augen und ihr Herz begann schneller zu schlagen. Sie nickte nur und winkte bei nächster Gelegenheit die Bedienung an ihren Tisch, damit sie bezahlen konnten. Wenig später verließen Kai und Lena Hand in Hand das Lokal und winkten ihren Freunden noch einmal zum Abschied zu. Lena ahnte damals noch nicht, daß dies für lange Zeit das letzte Mal sein würde, daß sie sie sah. Draußen tobte noch immer der Wind durch die Gassen und wirbelte große Schneeflocken durcheinander. Lachend zog Kai Lena mit sich und als sie auf ihren Golf zusteuern wollte, rief er ihr zu: „Laß dein Auto heute stehen, wir fahren mit meinem. …
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