Erschrocken zuckte Romy zusammen. Irgendwo im Dunkeln raschelte es und dann klapperte etwas. Die Wände warfen das Geräusch tausendfach zurück. Hastig blickte sie in alle Richtungen, doch außer einigen vagen Umrissen blieb alles im Dunkeln. Es kostete Überwindung, nicht nach John zu greifen und ihn zu wecken. Beunruhigt legte sie sich zurück auf die Matratze. Vor ihrem inneren Auge malten sich dutzende Varianten, was da draußen alles durch die Dunkelheit schleichen konnte. Aber Romy schob diese Gedanken beiseite. Wenn es etwas von ihnen wollte, hätte es sich dann nicht schon längst auf sie gestürzt? Sie zwang sich, die Augen zu schließen und weiter zu schlafen, auch wenn es bis dahin eine ganze Weile dauerte.
Doch es gab eine Möglichkeit, welche Romys Logik nicht erfasst hatte! Sie atmete bereits wieder gleichmäßig, als der schwarze Schatten sich noch weiter heran schob, so dass die ihn hätte berühren können.
...
Als Romy das zweite Mal die Augen aufschlug, war es nicht mehr so dunkel. John lag nicht mehr neben ihr. Mit einem Mal war sie hellwach und sah sich um. Ihr Magen verkrampfte sich. „John!“–
Der Raum blieb so leer, wie zuvor. Überall lagen Gefäße, zerbrochene Flaschen, Papierknäuel, Holzstiegen, Pappkartons und endlos viele andere Dinge herum, zum Teil bis zur Unkenntlichkeit zerstört. Zertreten, zerbissen und über den gesamten Fußboden verteilt. Wie auf dem Schlachtfeld, ging es ihr durch den Kopf. Möbel waren umgekippt oder standen in Einzelteilen an die Wände gelehnt. Gegenüber befand sich der Stoß mit dem Matratzen. Schnell wandte Romy ihren Blick ab, obwohl sie nichts mehr im Magen hatte, das herauszuwürgen sich gelohnt hätte.
Man hörte den Stein fast von ihrem Herzen plumpsen, als John den Raum betrat. Triumphierend hier er das Unterteil einer Flasche in die Höhe. Romy konnte darin eine Flüssigkeit schwappen sehen. Erst jetzt bemerkte sie, wie viel Durst sie inzwischen eigentlich schon hatte.
...
Seit einigen Stunden waren die Beiden bereits wieder unterwegs. Endlose erscheinenden Gassen und Gänge. Doch obwohl es völlig absurd war, hatte John heute das deutliche Gefühl, als ob irgendetwas sie beobachtete. Irritierend! Er wusste, dass man Blicke nicht spüren konnte. Solche Gedanken waren völlig absurd. Wenn sie nur bald wieder eine belebtere Gegend erreichen …
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