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… John wurde bewusst, dass er sich noch nie zuvor soweit wie jetzt vom Stadtkernzentrum entfernt hatte und der Abstand wuchs von Sekunde zu Sekunde. Romy an seinem Arm war eingenickt und schnaufte etwas unverständliches, sie träumte. War die Entscheidung wirklich so toll, alles hinter sich zu lassen? John konnte nicht leugnen, dass er vor dem, was ihn da draußen erwartete Angst hatte. Aber in dieser Betoneinfriedung war es  nicht mehr auszuhalten! Romy war ihm inzwischen wichtiger als sein bisheriges Leben. Durfte er sie in so einen Lage bringen, vielleicht sogar mit sich ins Verderben stürzen? John biss sich auf die Unterlippe. Sie wollte mit, daran bestand kein Zweifel. Doch wusste sie, was sie da überhaupt wollte? Er wusste es doch nicht einmal selbst richtig.
Weitere Stunden vergingen. Immer seltener wurde die Fahrt von Haltestellen unterbrochen. Stillgelegte, verfallene Bahnhöfe huschten vorbei. John erhaschte hin und wieder einen Blick auf Unrat und Schmierereien, welche sich hinter grob zusammengeschweißten Stahlgittern im Dämmerlicht verbargen. 
Er strich Romy sanft über die Schulter. Vielleicht sollte sie umkehren. Noch war es nicht gänzlich zu spät.
...
John schrak auf. Irgendetwas hatte ihn geweckt. Er brauchte einen Moment um sich zu orientieren wo er sich befand. Das tiefe monotone Surren und Wummern und die kaum spürbare Vibration hatten ihm die Augen zugezogen. Erst als Romy erneut seine Schulter berührte wurde er endgültig wach. Er starrte sie zuerst nur ungläubig an doch dann erinnerte er sich. Wie lange hatte er geschlafen? Das Röhrensystem war hier schlechter. Zumindest spürte er deutliche Erschütterungen und Stöße. Als seine Augen ihrem Finger zum Fenster folgte war da keine Röhrenwand mehr. Statt dessen konnte der Blick ungehindert über breite, menschenleere Straßen streichen. 
Alte Fässer und Sperrmüll lag in Massen herum. Immer wieder wirbelte der Wind Staub und Folieknäuel auf. Wind! So etwas hatte er bis jetzt nur in Videoübertragungen gesehen. Sein Blick glitt an den Häuserfronten nach oben die endlos in die Höhe zu ragen schienen. Risse, zerborstene Scheiben. Immer wieder raste ein Stück Betonwand unmittelbar vor dem Fenster vorbei, doch manchmal konnte John einen Blick auf ein helles Fleckchen, weit oben zwischen den Betontürmen erhaschen. 
Sein Herz begann zu Rasen. Himmel! Das war tatsächlich Himmel! Er sah Romy an und diese lächelte zurück. „Ich glaube, wir sind bald da.“–
 …
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