Immer wieder einmal dachte er darüber nach, zur menschlichen Arbeitskraft zurückzukehren. Allerdings konnte sich das inzwischen niemand mehr leisten. Immerhin war der Algorithmus einfach, erfüllte seine Aufgabe rund um die Uhr und kostete fast nichts. Seit dieser Zeit waren auch keine Planungsfehler mehr vorgekommen.
Doch was war die Folge? Er dachte an sein Empfangsteam zurück. „Gott bewahre jeden vorm Arbeitsdienst“, murmelte John. Wer einmal da hinein geriet...
Ein weiterer Bericht handelte von künstlicher Befruchtung. Erbgutpanschskandale waren schließlich an der Tagesordnung und für die Presse ein gefundenes Fressen. Sein Unternehmen lebte von so etwas. Er konnte nur hoffen, in der Missbildungsstatistik der Dienstleister weiterhin möglichst hinten zu stehen. Das war sein Kapital, davon konnte er leben und dazu gehörte es auch, sich professionell zu verhalten. Schon allein die Auswahl der Klientinnen war nicht zu unterschätzen. Das schlug sich sofort in den Statistiken nieder.
Ein Konzept welchen nach beiden Richtungen funktionierte: Denn täglich wurden auch die Erfolgsquoten und die eingezogenen Lizenzen veröffentlicht. Ein weiterer Grund, weshalb er Klientinnen so sorgfältig auswählen musste.
Ein Lizenzentzug bedeutete das Aus, hieß Arbeitsdienst. Und das wiederum war für John gleichbedeutend mit dem Ende des normalen Lebens.
Du solltest Romy morgen auf der Stelle hinauswerfen! Frustriert deaktivierte John die VidWall. Das war genug für heute. Ein bisschen Schlaf würde ihm nach diesem Tag sicher gut tun. Aber genau das konnte er nicht. Er wälzte sich hin und her und musste ständig an seinen Tag denken.
Part #01.2 Die Bewerbung
„Es tut mir wirklich ausgesprochen Leid, Herr und Frau Eiber, aber zurzeit habe ich keinerlei freie Kapazität.“ –
Der Frau glänzten die Tränen in den Augen. „Wir haben es schon überall versucht.“ Sie nahm John das Foto aus der Hand und starrte auf das Bild ihrer Tochter, ohne es wirklich zu sehen. –
„Sie müssen meine Frau entschuldigen“, der Mann legte ihr einen Arm um die Schultern. „Wir haben wirklich bereits alles Menschenmögliche unternommen. Keine Konsumassistentin, keine Medihelferin, keine Kreditangestellte, Verwaltung …
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