… Alles unwichtig, denn Gottardo hatte ganz einfach mitten ins Schwarze der vier heftig pochenden Damenherzen getroffen.
"Da oben….siehst du Gottardo, da fahren wir hin!"
Gottardo erspähte in weiter Ferne einen Bauernhof, der den Anschein machte, direkt vom Himmel auf einen Hügel gefallen zu sein. Jetzt pochte auch sein Herz eine schöne Portion heftiger, denn die Sonne zeigte ihr allerschönstes Gesicht und die Landschaft war schlicht und einfach umwerfend.
Es wurde nicht lange gefackelt und sofort zu Tisch gebeten. Das Wort Tisch war in diesem Falle eigentlich stark untertrieben, denn die sehr zahlreiche Gastgeberfamilie musste ja irgendwo plaziert werden. So wurde kurzerhand alles zusammengetragen, was irgendwie vier Beine hatte und aussah wie ein Tisch. In einer Reihe, zwischen zwei Pfirsichbäumen aufgereiht, mit schneeweissen Bettlaken gedeckt, entstand somit eine beachtliche Tavolata.
Natürlich wurde Gottardo zuallererst in den Stall bugsiert, in welchem drei, auf Hochglanz polierte Kühe darauf warteten, vom Ehrengast begutachtet und natürlich wortreich gelobt zu werden. Es folgten dann noch vier Ziegen, zwanzig Hühner, eine stattliche Anzahl Kaninchen, die doppelläufige Schrotflinte des Hausherrn und der Hofhund.
Fiorella und ihre drei Cousinen wichen keinen Zentimeter von Gottardo. Wann immer sich die Gelegenheit ergab, steckten sie ihre Köpfe zusammen, tuschelten und kicherten wie wild und schmiedeten bestimmt total ausgefeilte Heiratspläne.
Als Gottardos Magen lautstark begann, seinen Hunger zu verkünden, begab sich die Prozession schnurstracks an den Tisch, welcher in der Zwischenzeit mit bestimmt einer Million geblümten, gestreiften und gepunkteten Tellern übersäht war.
Alles begann mit einem tüchtigen Schluck des herrlichen, vom Nonno der Familie eigenhändig erzeugten, roten Hausweines. Als die Farbe sämtlicher Gesichter nicht mehr von derer des Weins zu unterscheiden war ging es dann wirklich zur Sache.
Der Startschuss, in Form eines wahren Feuerwerkes an Antipasti, hätte jeden Trattoriabesitzer der ganzen Schweiz unverzüglich veranlasst, seinen Laden auf der Stelle und für immer zu schliessen!
Gebratene Zucchini-Scheibchen mit einem Hauch von Knoblauch und ein paar Körnern groben Salzes.
Sonnengetrocknete Tomatenscheiben, in Origano aromatisiertem Olivenöl eingelegt.
(Dass das Olivenöl von den knorrigen, über hundertjährigen, das Haus umringenden Bäumen stammte, versteht sich von selbst)
…
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