… lässt, der schwebt ganz einfach auf dem Zenit seines Könnens
Beim Bezahlen der ebenfalls sehr künstlerisch gestalteten Rechnung, kam es wie es kommen musste. Unter dem Tischchen, ging eine Finanztransaktion über die Bühne, welche selbstverständlich vom Rest der Bocuse Gesellschaft, sehr diskret registriert wurde.
Mit einem Kopf voller tief eingebrannter, kulinarischer Eindrücke, aber leerem Magen,
beruhigte Gottardo sich und seine jetzt nicht mehr so solvente Begleiterin, mit einem großen Topf hausgekochter "Tagliatelle alla Nonna di Gottardo ".
Wollen wir doch mal versuchen, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Wäre doch gelacht, wenn wir das nicht hinkriegen. Sie werden sehen, es macht riesig Spass, selber am Kochherd zu stehen und die Pfannen zu schwingen. Gottardo wird versuchen, Sie kulinarisch nach Italien zu entführen. Das Land, in dem das Essen erfunden wurde. Und wo gegessen wird, da wird auch gekocht.
Rosmarin und seine Kumpane
Gewürze haben in der italienischen Küche den gleichen Stellenwert, wie das Wasser in der Wüste. Allerdings soll eine Pizza nicht nur tierisch nach Origano schmecken, ein italienisches Salatdressing nicht nur Knoblauchschwaden verbreiten und eine Saltinbocca alla Romana nicht derartig Salbeigeschwängert sein, dass es einem die Zehennägel nach hinten kringelt. Vielmehr dienen all die herrlichen Kräuter dazu, den Eigengeschmack von Fleisch, Fisch, Gemüse und Pasta zu unterstreichen und schlussendlich in einer eleganten Gesamtkomposition, dem Geniessergaumen zugeführt zu werden. Schon als Gottardo als halbwüchsiger Bengel bei seiner Nonna in der Küche rumstösselte, bekam er jedesmal eingetrichtert: "Hör mir gut zu piccolo Gottardino. Sollte ich jemals erfahren, dass du irgend eine dieser vermaledeiten, sogenannten italienischen, fixfertigen Gewürzmischungen verwendest, wie das diese ignoranten Nordlichter praktizieren, dann schwöre ich dir bei sämtlichen italienischen Heiligen, dass ich dich noch aus meinem Grabe heraus besuchen werde !"
Bis heute hatte die gute Nonna keinen Grund, ihre Grabesruhe zu unterbrechen um ihrem Kochschüler und Schützling eine saftige Ohrfeige zu verabreichen. Italienische Nonnas machen das eben so und sind auch entsprechend gebaut. Unsere gute Nicolina gehörte selbstverständlich ebenfalls dieser Zunft an, denn ihre Kochkunst
war schlicht und einfach, als "göttlich" einzustufen.
Jetzt aber genug der weisen Vorworte. Bitte anschnallen. …
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
499 Leser seit 1. Jan. 2024 für diesen Abschnitt
Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!